Herzenssachen

Von der Herzoperation Silvester 2005 zum Marathon Oktober 2007

Mittwoch, 30. Dezember 2020

Zweitgeburtstag - der 15.!

Wie schon seit langem Tradition, feiere ich zweimal im Jahr Geburtstag. Am zweiten jährt sich meine Herz-OP, bei der ich so knapp dem Tod von der Schippe gesprungen bin, dass ich mit Fug und Recht sagen kann: da wurde ich tatsächlich nochmal geboren.

Diesmal ist es ein besonderer Geburtstag: die OP war heute vor 15 Jahren. 15 Jahre! Das ist eine Menge. Wenn ich an die Zeit kurz nach der OP zurückdenke, dann war es eine sehr schwere. Damals habe ich nicht geglaubt, dass ich 10 weitere Jahre überstehen würde. Aber siehe da, ich bin doch zäher als gedacht: 15 habe ich schon hinter mir, und wenn ich eine vorsichtige Prognose abgeben soll, würde ich sagen, da ist noch Stoff für viele mehr.

Die geschenkte Zeit war für mich der Bonustrack: eigentlich war alles schon zu Ende, und was noch kam, war on top. Was habe ich in dieser Zeit nicht alles erlebt!

Ich habe mich langsam erholt. Habe wieder angefangen zu arbeiten. Habe den Job verloren, einen neuen gefunden, und bin mittlerweile 10 Jahre dabei. Ich habe mich weiterentwickelt, habe beruflich Anerkennung bekommen, durfte für große und kleine Firmen im In- und Ausland ran. Auch körperlich habe ich mich erholt, habe angefangen zu laufen, habe mich langsam an höhere Fitness-Level herangetastet und schließlich Größeres gewagt: ich bin 6 Marathons gelaufen, sogar einen Ultramarathon! Nach dem 11. Jahr ging es etwas schlechter, da war meine Klappenprothese defekt, ich bekam eine neue, die aber nur zwei Jahre hielt. Nach etlichen mehr oder weniger gelungenen Reparaturversuchen ist sie nun in einem Zustand, mit dem ich leben kann, aber doch eingeschränkt. Ich laufe wieder, zwar nicht wie früher, und wer weiß für wie lange - aber hey, wer weiß das schon? Ich hatte zehn Herzkatheter, bekam einen Eventrekorder implantiert und nach zwei Jahren wieder explantiert, habe schon zweimal den Kardiologen gewechselt, und es geht noch weiter.

In der Zeit habe ich meine Kinder beim Erwachsenwerden begleiten dürfen. Habe einen Enkel bekommen! Mein Sohn hat neulich geheiratet! Bonustrack pur. Mit meiner Ehe ging es nicht so gut, wir haben uns scheiden lassen, aber wir haben mittlerweile ein gutes Verhältnis zueinander. Meine Mutter habe ich wiedergesehen, sie kam sogar nach Deutschland. Vor einigen Jahren ist sie gestorben und in Hamburg begraben. Über die Erbschaft habe ich mich mit meinem Bruder zerstritten, dafür bin ich meinen anderen Geschwistern viel näher einander gekommen als früher. Dazu ist mein Onkel gestorben, was uns unverhofft zu Landbesitzern und quasi Landwirten macht.

Ich habe die Liebe gefunden (und wieder verloren). Wir sind quer durch die Welt gereist, haben andere Länder und Landschaften gesehen, Gerüche, Geschmäcker, Farben, Geräusche, Musik, haben Dinge unternommen, die wir uns niemals ertäumt hätten. Wir haben neue Traditionen gegründet, Krisen gehabt, gute Zeiten, schlechte Zeiten, gesundheitliche Katastrophen (wie oft waren wir in der Zeit in einem Krankenhaus? Sehr oft!) Wir haben gelacht, geweint, geliebt, gestritten, gegessen, getrunken, geredet. Meistens gelacht! 

2020 war kein gutes Jahr. Aber einen Vorteil hat das: 2021 kann nicht viel schlechter werden. Ich bin zwar nicht sicher, ob ich noch 15 Jahre vor mir habe, aber der Blick geht nach vorne mit Zuversicht und guter Hoffnung. Und der nach hinten ist voller Dankbarkeit, voller Traurigkeit, aber auch Glück und Erfüllung.

Guten Rutsch!

Donnerstag, 9. Juni 2016

Mein 11. Geburtstag

Und wieder ist es soweit: heute jährt sich meine Klappen-OP zum elften Mal. Ich feiere das immer ganz leise, denn einerseits ist das schön, dass ich es so lange gemacht habe, andererseits gibt es ja doch immer wieder Rückschläge. 

Dieses Jahr war gemischt: ich startete ganz OK, hatte dann immer wieder Probleme mit Herz und Kreislauf, bis ich mir einen Ruck gab und zum Arzt bin. Das Ergebnis ist bekannt, meine defekte Klappenprothese wurde ausgetauscht, und alles wurde gut.
Ich habe seitdem nichts mehr geschrieben, aber das ging nicht komplikationslos: zwar war der eigentliche Austausch perfekt, und die neue Klappe funktioniert hervorragend und einwandfrei. Bei der Einstichstelle in der Leiste hatte ich aber ein Problem: der Gefäßverschluß sprang aus ungeklärten Gründen auf, und ich hatte ein Riesen-Bluterguss. Ich musste operiert werden, um das Gefäß wir zu verschließen, und die OP-Wunde entzündete sich etwas. Fazit: eine nicht vorgesehene 10-cm-Narbe, wochenlanges Liegen und ein ziemlicher Frust.

Mittlerweile ist alles wieder im Lot, ich kann langsam wieder laufen (wobei ich wieder Pech hatte - beim Hundespaziergang bin ich umgeknickt und Hab mir ein Band angerissen, was wieder ein paar Wochen Laufpause bedeutete), und alles in allem sieht das ganz prima aus. 

Ich blicke also positiv ins neue Jahr (kann nur besser als 2016 werden!), habe vorsichtige Ziele formuliert (Halbmarathon im Frühjahr) und kann mich freuen: das 11. Jahr habe ich auch geschafft. Prost!

Freitag, 13. Mai 2016

Über Die Haltbarkeit

Nicht ganz pünktlich zum zehnjährigen Bestehen dieses Blogs gibt es einen neuen Eintrag. Es gibt Neues, leider nichts Gutes.

Ich hatte mit dem Bloggen angefangen, um meine Fortschritte mit dem Laufen, weg vom meinem Status als Herzpatient zu dokumentieren. Der Blog gab mir auch Halt, wenn mein innerer Schweinehund zu stark wurde: ich wusste, da draußen gibt es ein paar Leute, die das alles lesen, sich mit mir freuen oder auch mitleiden, und durch ihre Rückmeldungen schaffte ich die Überwindung, dir ich manchmal brauchte.

Mit der Zeit entwickelte sich der Blog weiter. Als mein Zustand sich nach und nach verbesserte, verlagerte sich sein Schwerpunkt; es ging nicht mehr primär um die Krankheit, sondern mehr um den Sport. Ziele würden festgelegt, erreicht, überschritten; ich setzte mir neue Ziele und griff auch nach den Sternen, auch in Bereichen, die ich früher nicht mal gesund angestrebt hätte. Später entdeckte ich meine Grenzen und begriff, dass ich nicht weiter kommen konnte und auch nicht musste. Das Laufen wurde zu einer Selbstverständlichkeit, über die es nicht mehr viel zu berichten gab. So wurde es also still in diesem Blog: ich war gesund, und läuferisch gab es nichts Neues.

Nun ja, gesund: richtig gesund wurde ich nie. Ich hatte immer wieder Probleme mit meinem Herzen, aber ich lernte gut, mit ihnen umzugehen. Ich bin bei meinem Arzt in sehr guten Händen, und er hat mich immer wieder auf die Beine geholt. Ich lernte aber auch ganz gut zu verdrängen, denn meine Pulmonalklappe, die Prothese, ist seit Jahren verengt. Es gab mal die Ansage, dass sie im Laufe des nächsten Jahres ersetzt werden müsste. Das ist drei Jahre her, und ich war froh, dass es nicht so schnell ging, aber insgeheim wusste ich ja doch, dass mich das einholen würde.

Der Zeitpunkt ist jetzt gekommen. Das hat sich langsam angekündigt: meine Kreislaufkollapse kamen immer häufiger, sie dauerten länger, wurden schwerer. Vor drei Wochen doch so schwer, dass ich freiwillig in die Uniklinik ging, um mich untersuchen zu lassen. Die Klappe ist nicht wesentlich enger geworden, aber aus einer mittelgradigen Stenose ohne Symptome ist eine hochgradige geworden - und die Symptome, ja, die führten ja erst dazu, dass ich sie untersuchen ließ.

Der Professor versuchte erst eine Sprengung: ein Ballonkatheter wird in die Position gebracht und mehr oder weniger schlagartig aufgeblasen. Das soll die Engstelle beseitigen, aber so richtig hat es nicht funktioniert: nach der Sprengung war die Klappe fast genau so eng wie zuvor. Das war sehr enttäuschend, auch wenn es zu erwarten gewesen war: die selbe Klappe war schon vor viereinhalb Jahren auf gleicher Weise gesprengt worden, und sie fing unmittelbar danach an, sich zuzuziehen. Warum das so ist, ist nicht geklärt - statistisch gesehen passiert das bei 15% der Patienten, und ich gehöre dazu.

Jetzt brauche ich also eine neue Pulmonalklappe. Das Gute: die Technik hat sich weiterentwickelt. Mittlerweile kann die Klappe ohne Öffnen des Brustkorbs ausgetauscht werden. Die Methode ist ziemlich neu, so dass es keine Langzeit-Erfahrungen gibt, aber das Risiko nehme ich gerne auf mich: die Brust-OP war eine extreme Tortur, die ich so gut es geht vermeiden möchte. Außerdem ist die Überlegung, dass das nicht beliebig wiederholbar ist; wenn ich also jetzt meine Klappe per Katheter bekomme, habe ich mir die Möglichkeit aufgespart für eine möglicherweise notwendige Operation in der Zukunft.

Die OP klingt ein bisschen nach Science Fiction: ich bekomme eine Melody eingesetzt. Die wird gefaltet mit einem Drahtgeflecht mit einem Katheter über die Beinschlagader von innen an die Stelle der verengten Klappe geführt. Ein Ballon faltet sie auf und zerstört dabei die alte; das Drahtgeflecht fixiert sie an der Stelle. Es fällt schwer, sich vorzustellen, dass das alles unfallfrei gelingen soll, und vor allem, dass die so eingesetzte Klappe hinterher besser funktionieren soll als die alte. Wir werden es erfahren.

Nicht erfahren werde ich dann nicht mehr, was genau das Problem mit meiner alten Klappe war. Dadurch, das sie nicht entnommen (und dabei auch zerstört) wird, ist diese Chance vertan. Aber das Leben ist ja kein Wunschkonzert.

Am 25. Mai ist es soweit. Ich werde berichten!

Montag, 11. Mai 2015

So sitzt man hier!


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Die neue Ausstattung wird besprochen


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Bitte keinen Müll in die Urinale kippen, lasst uns ein wenig zivilisierter sein. Ddr Spruch naja, aber die Schrift!


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Katzencontent aus dem Blumentopf


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Eine kleine Zwischenmahlzeit


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Ein paar Leute unterwegs heute.


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Auf dem Gewürzbasar


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Es ist auszuhalten hier.


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Aus dem Frühstücksraum


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