Von der Herzoperation Silvester 2005 zum Marathon Oktober 2007
Sonntag, 30. Dezember 2007
Längere Kränkelphase, Silvesterlauf
Ich ging deshalb zu meiner Hausärztin, die mich etwas eingehend untersuchte. So richtig fand sie nichts, bis auf ein paar erhöhte Leberwerte, die aber nicht richtig erklärbar scheinen - ich habe in letzter Zeit gerade wegen der Schmerzen so gut wie keinen Alkohol getrunken und kaum fettiges Essen, generell wenig gegessen. Obwohl ich nicht gelaufen bin, habe ich in den letzten 3 Wochen 1,5 Kilo abgenommen.
Letztlich wird ein Medikament verantwortlich gemacht, dessen Beipackzettel als Nebenwirkung diffus von "Magen-Darm-Beschwerden" und erhöhter Leberaktivität spricht. Ich bin von meiner Ärztin an den Facharzt verwiesen worden, der mir das Medikament verschrieben hat, weil sie damit keine Erfahrung hat. Absetzen wollte ich es nicht, weil ich ansonsten gute Erfahrungen damit habe, es ist mein Kopfschmerzmittel - momentan sieht es so aus, als hätte ich die wirklich schlimmen Kopfschmerzen gegen nicht ganz so schlimme Bauchschmerzen eingetauscht.
Vor ein paar Tagen hatte ich beschlossen, daß ich wieder mit dem Laufen anfangen wollte. Gestern brachte ich meine Tochter zu ihrer Freundin, und deren Mutter erzählte mir, daß sie heute beim Frankfurter Silvesterlauf mitlaufen wollte. Das war für mich eine gute Einstiegsmotivation: Ilca hatte beim Marathon aus gesundheitlichen Gründen nicht mitmachen können, und so wäre das für beide eine Art Wiedereinstieg. Kurz entschlossen machte ich mit.
Die Nachmeldung war heute noch bis eine Stunde vor dem Start möglich. Ich bin also heute früh losgefahren und habe noch rechtzeitig einen Parkplatz gefunden, bekam tatsächlich noch eine Startnummer und durfte dann anderthalb Stunden warten. War trotzdem nett: die Stimmung in der Halle war angenehm, es war ziemlich voll (über 2.100 Läufer sind mitgelaufen, und da waren natürlich Freunde und Verwandte mit). Mein Bauch machte natürlich seine Sperenzchen, und zu allem Überfluss hatte ich gestern einen Herpesausbruch unter der Nase bekommen - nicht die allerbesten Bedingungen.
Gegen 12 Uhr stellten wir uns im Startbereich, ich hatte Ilca im Gewühl nicht getroffen. Die Eliteläufer liefen los, dann wurden ein Block losgeschickt, der sich unter 50 Minuten eingeschätzt hatte, und dann durfte ich starten (ich hatte mich zwischen 50 und 60 Minuten eingeschätzt).
Es lief ganz flüssig. Zeitweise war der Weg vereist, zum Teil war es naß und schlammig, aber ich bin solchen Sachen von Köppern gewohnt. Ich lief im 5:15er-Takt, mehr oder weniger konstant, und hielt das ziemlich gut durch. Mein Puls war die ganze Zeit bei etwa 156, nur ein, zweimal schnellte er etwas hoch, als es einen steilen Anstieg gab, aber da ging er nur bis 171. Ich war sehr zufrieden.
Der letzte Kilometer wurde mir doch etwas anstrengend, aber am Ende hatte ich ihn geschafft: 52:25 Minuten!
Dienstag, 11. Dezember 2007
Mittagslauf in Köppern, diesmal mit Akki und Markus
Das Wetter war relativ kühl, nicht regnerisch, aber windig. Wir liefen recht gemütlich, so daß wir uns unterhalten konnten, es war eine richtig nette Laufrunde. Trotzdem mußten wir an mancher Stelel auf Akki warten, der damit zu kämpfen hatte, daß er vom Zahnarzt kam und seine Betäubung langsam nachließ.
Am Ende der Runde hatten wir 50:08 Minuten, Akki kam noch 20 Sekunden später an. Es zeigt sich schon, Training ins wirklich eine Sache von Konstanz und Beharrlichkeit!
Montag, 10. Dezember 2007
Mittagslauf in Köppern, alleine, im Regen
Heute mußte ich mich auch regelrecht selbst in den Hintern treten. Es regnete, es war kalt, es war windig, es war grau, es war überhaupt nicht einzusehen, daß ich da raus sollte und mich dem Ganzen aussetzte. Und doch, ich tat es: gegen halb zwei zog ich mich um und lief los. Der Boden war erwartungsgemäß matschig, aber es regnete zum Glück nicht lang, und nach etwa einem Viertel der Strecke hatte ich wenigstens den Kopf wieder trocken.
Im Wald war es richtig rutschig, ich hätte so richtige Profilreifen oder sogar Spikes gebraucht. Der Erlenbach war zwar voll, aber noch in seinem eigenen Bett. Ich mußte an der Stelle trotzdem gehen, weil es wegen der Überschwemmung von neulich alles Mögliche herumlag.
Ich beendete die Strecke nach 43:14 Minuten und war doch ganz froh, rausgegangen zu sein. So eine Mittagspause bringt einen doch auf andere Gedanken.
Freitag, 7. Dezember 2007
Köppern am Mittag, allein gegen die Naturgewalten
Also hieß es für mich heute wieder alleine laufen. Heute morgen hatte ich arge Bedenken, als es anfing zu regnen wie aus Kübeln, aber gegen Mittag hatte es zum Glück wieder aufgehört. Der Boden war natürlich nicht trocken, überall waren Pfützen, manchmal hatten sich regelrechte Bäche gebildet. An mancher Stelle mußte ich den Weg verlassen, weil er einfach nicht passierbar war. Der Erlenbach war über die Ufer getreten und hatte den parallel verlaufenden Pfad überschwemmt, und ich mußte auf Steinen hüpfen, um trockenen Füßen weiterzukommen. Einmal sprang ich knapp daneben, ich taumelte, aber fiel zum Glück nicht; eine Frau, die ihren Hund ausführte, beobachtete die Szene und schaute ganz besorgt. Als ich doch die Stelle passiert hatte, meinte sie: Naja, Sie sind ja eh ganz naß.
Trotz der Widrigkeiten und des relativ starken Windes erreichte ich das Ende der Strecke nach 44:22 Minuten.
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Now playing: berliner philharmoniker karajan, beethoven symphonien 5 & 7 - (06) 7. symphonie ii - allegretto
Dienstag, 4. Dezember 2007
Köppern bei Kälte und Sprühregen
Heute jedenfalls nicht. Es war matschig, schlammig, unangenehm kalt, und das Laufen machte richtig Mühe. Ich beendete die Strecke nach 47:07 Minuten.
Mit dem heutigen Lauf bin ich 1.401 km in diesem Jahr gelaufen!
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Now playing: Miles Davis - Freddie Freeloader
Köppern bei Sonne und Kälte...
Ich schaffte die Strecke mit etwas Anstrengung in 42:58 Minuten und war danach ziemlich fertig. Mein Knöchel meldete sich zu Wort, auch etwas Muskelkater war zu spüren.
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Now playing: Miles Davis - Freddie Freeloader
Freitag, 30. November 2007
Mittagslauf in Köppern bei Nebel
Ich lief die Runde relativ locker, ohne große Anstrengung, aber auch ohne Ambitionen. Ohne jeden Zwischenfall beendete ich sie nach 45:39 Minuten und war damit ganz zufrieden.
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Now playing: Miles Davis - Flamenco Sketches
Mittwoch, 28. November 2007
Mittagslauf in Köppern bei sonnigem, kalten Wetter
Die Zeit: 46:08 Minuten.
Mittagslauf in Köppern bei sonnigem, kalten Wetter
Der Lauf war eine Wiederholung des Laufs am Montag, wenn auch nicht vom Wetter: es war sonnig und kalt. Ich war mal wieder schlapp und schlecht motiviert, mein Magen ebenfalls, meine Beine wollten genauso wenig. Die Runde schaffte ich mit Ach und Krach nach 45:21 Minuten, und wieder war ich etwas überrascht, daß es etwas schneller zu gehen schien als nach Gefühl.
Montag, 26. November 2007
Mittagslauf in Köppern bei Regen und Kälte
Mir ging es nicht sehr gut, ich hatte etwas Magengrummeln, meine Beine waren schwer, ich war überhaupt etwas unlustig, und der matschige Boden machte die Sache nicht leichter. Ich war also froh, als ich völlig durchgefroren das Ende der Strecke erreichte. Ich war überrascht, daß ich sie in 46:03 Minuten gelaufen war; nach meinem Gefühl hätte ich mit mindestens 48 Minuten gerechnet.
Samstag, 24. November 2007
16,6 km durch Nidda- und Grüneburgpark
Es war sonnig und relativ warm, so daß ich sogar mit kurzer Hose gelaufen bin; zuerst hatte ich noch überlegt, noch das kurze Shirt anzuziehen, aber das habe ich dann doch gelassen - zum Glück, muß ich sagen, denn zwischendrin war es doch ganz schön frisch.
Ich lief eine schöne, 16,6 km lange Strecke an der Nidda, durch den Niddapark bis zum Grüneburgpark, drehte dort eine recht schnelle Runde und kam auf ungefähr gleichem Weg wieder zurück. Dafür brauchte ich 1:37 h.
Mit dem heutigen Lauf bin ich bei 1.353 km angekommen. Damit scheint es mir nicht unmöglich, die 1.500 km bis Jahresende zu erreichen. Ich werde zwar dranbleiben müssen, aber es ist machbar!
Mittwoch, 21. November 2007
Erholungslauf in Köppern
Zwischendrin hat es angefangen zu regnen. Die Wettervorhersage ist einfach unzuverlässig, die hatten heute morgen ganz klar gesagt, daß es trocken bleiben würde. Egal, ich war eh schon naß geschwitzt. Die Runde beendete ich nach 46:04 Minuten und fühlte mich trotzdem ziemlich fertig.
Dienstag, 20. November 2007
Mittagslauf in Köppern und echte, neue PB
Ich mache es kurz: ich habe es hingekriegt. Nach 41:49 Minuten kam ich an, und diesmal hatte ich mich sogar ein wenig übernommen, ich rang nach Luft, die Atmung fiel schwer, die Lunge schrie nach Sauerstoff, bekam aber keinen ab. Das dauerte nur ein paar Sekunden, brachte aber Erinnerungen an schlechte Zeiten.
Freitag, 16. November 2007
Köppern bei Kälte und neue PB
An der Baustelle gegen Ende der Strecke wurde es etwas gefährlich, weil es da schon sehr unübersichtlich und rutschig war, aber ich kam durch. Danach ist der Weg ein gutes Stück geteert, ich gab Gas, und tatsächlich, die Zielgerade war in Sicht. Nur noch ein letzter Sprint - geschafft! Ich drückte auf die Stoppuhr.
42:15! Ich hatte es tatsächlich eine Sekunde schneller als beim letzten Mal geschafft.
Mittwoch, 14. November 2007
Köppern in Graupel, Schnee und Hagel
Kaum war ich losgelaufen, fing es an zu schneien. Der Wind blies mir den Schnee ziemlich scharf ins Gesicht, und plötzlich wurde der Schnee dichter, schwerer - es wurde Graupel. Die Nase war eisig, die Luft richtig schneidend, der Wind sauste einem um die Ohren wie im tiefsten Winter. Aber das motivierte nur, schneller zu laufen, denn bei dem Wetter will sich kein Schwein draußen aufhalten.
Nach einer Weile hörte der Graupel auf, es wurde wieder Schnee, der an mancher Stelle auch liegen blieb. Es dauerte aber nicht lange, dann ging es wieder los, diesmal dicker: feste Hagelkörner kamen runter, zum Glück nicht allzu große. Das dauerte dann auch nicht lang; an der Bahnschranke hatte der Hagel wieder aufgehört, und ich hatte gerade 14:23 Minuten hinter mir. Ich lief also bei gutem Tempo weiter, immer ein wenig auf der Hut, nicht auszurutschen, denn der Boden war doch sehr matschig und unübersichtlich vom Laub. Der Schnee setzte wieder ein, an der Baustelle mußte ich schon höllisch aufpassen, nicht im Graben zu landen, der sich richtig einladend auftat.
Ich beendete die Strecke zwar ohne Streckenrekord, aber bei ansehnlichen 42:48 Minuten - bei strahlendem Sonnenschein. Aprilwetter im November!
Mittagslauf mit Akki in Köppern bei Regen und Kälte
Wir schwächelten ein bißchen. Ich spürte noch etwas Muskelkater der vorangegangenen Läufen, Akki war am Wochenende auch laufen gewesen (10 km an der Nidda), zudem war es kalt und regnerisch und überhaupt ungemütlich, zumal der Waldboden naß und an mancher Stelle auch richtig matschig war, so daß man aufpassen mußte, nicht hinzufallen. Die Baustelle ist zudem immer noch aufgerissen.
Wir kamen also alles in allem nach 48:20 Minuten an und waren froh, ins warme Gebäude zurückkehren zu können. Selten habe ich mich über eine warme Dusche so gefreut.
Bei diesem Lauf habe ich die 1.300-km-Marke überschritten. Ich klopfe mir an die müde Schulter!
Montag, 12. November 2007
Einsamer Lauf in Köppern
Es kostete doch etwas Überwindung. Der lange Lauf gestern hatte doch eine Muskelkaterspur bei mir hinterlassen, das Wetter war zwar relativ freundlich, aber nicht wirklich angenehm, und eigentlich wäre ich doch liebend gern drinnen im Warmen geblieben. Aber da half nichts, ich mußte raus, also hieß es umziehen, Laufschuhe zuschnüren und loslaufen.
Ich habe es nicht bereut. Nach den ersten paar hundert Metern, die wirklich unangenehm waren, lockerten sich die Wadenmuskeln, der Knöchel hörte auf zu mucken, und mein Laufstil näherte sich langsam dem aufrechten Gang eines Homo Sapiens, weg vom Watschelgang einer Gans oder so. Nach einer Weile konnte ich das sogar genießen. An der Bahnschranke der Friedrichsdorfer Straße schaute ich auf die Uhr, da hatte ich 15:50 Minuten hinter mir, so daß klar war, daß heute kein irgendwie gearteter Streckenrekord zu erwarten war, aber es ging.
Nach einer insgesamt doch entspannten Runde kam ich am Ende des Schotterwegs nach 45:53 Minuten an.
Sonntag, 11. November 2007
Längerer Niddalauf im Regen
Da es bei diesem Wetter die GPS-Navigation ausfällt, bin ich sozusagen blind gelaufen. Einzig mein Gefühl sagte mir, ob ich zu schnell, zu langsam oder gerade richtig war, aber da ich überhaupt kein Ziel vor Augen hatte, stellte sich schnell das Gefühl ein, genau richtig zu laufen. Ich variierte das Tempo anscheinend nach der Musik, zumindest kam mir das so vor, aber auch das war völlig in Ordnung. Schwierig wurde es nur bei jazzigen Stücken mit ungeradem Rhythmus, aber da lief ich halt nicht im Takt.
Ich hatte schon bei anderen Läufen zwischen Rödelheim und Nied, etwa gegenüber der Westerbach-Einmündung, ein Schild gesehen, das einen Fahrradweg nach Eschersheim markierte. Das machte mich neugierig, und heute bin ich dem nachgegangen; ich bog also nach links ab, weg von der Nidda, und fand mich relativ schnell im Biegwald - da hörte aber bald die Beschilderung auf, der Biegweg genauso, und ich fand mich in einer Wohnsiedlung ohne sichtbaren Ausweg. Fluchend suchte ich einen Weg, der mich durch Industriegebiet und Strasse bis zum Niddapark führte. Blöde Beschilderung.
Am Ende hatte ich 19,26 km in 1:53 h gemacht. Ich kam völlig durchnäßt und etwas durchgefroren nach Hause, aber einigermaßen glücklich und zufrieden - glücklicher wäre ich gewesen, wnn ich den Weg durchs Industriegebiet nicht hätte laufen müssen.
Mittwoch, 7. November 2007
Mittagslauf in Köppern, wieder allein
Es war nicht viel los unterwegs. Zwei Hundespaziergänger, zwei Radfahrer, ein paar Rentner im Wald. Ein Reh ist zwischen die Bäume gehüpft. An einer Stelle war der Waldweg gesperrt, eine Baustelle, aber ich habe mich trotzdem da durchgezwängt (keine Lust, große Umwege zu laufen). Nach 44:58 Minuten kam ich ans Ziel.
Dienstag, 6. November 2007
(Nach)Mittagslauf mit Akki in Köppern
Wir beendeten den Lauf ohne Zwischenfälle nach 47:20 Minuten.
Mittagslauf mit Nils in Köppern
Mittlerweile ist das Laub ziemlich runtergekommen, die Bäume sind kahl, an mancher Stelle muß man den Weg suchen. Nicht, daß es schwer wäre, es sieht nur anders aus. Und es läuft sich wunderbar weich darauf.
Wir beendeten die 8-km-Strecke nach 44:29 Minuten. Heute werde ich wohl wieder laufen, und zwar mit Akki. Das Wetter schien vorhin ganz schön, jetzt regnet es - mal sehen, wie es dann gegen Mittag aussieht.
Sonntag, 4. November 2007
Zwischenbilanz
Ich wollte einen Weg finden aus dem Tief, in dem ich mich damals befand, und suchte ihn im Laufen - aus heutiger Sicht war es die richtige Entscheidung. Ich habe mir gezeigt:
Es ist möglich, mit einer ausgetauschten Herzklappe Sport zu treiben (genaugenommen mit zwei). Es ist sogar möglich, einen Marathon zu laufen, also ernstzunehmenden Sport zu treiben.
Es ist möglich, sich in anderthalb Jahren von Null auf Marathon in Form zu bringen. Das geht auch neben Familie und Beruf. Wer das nicht auf die Reihe zu bringen glaubt, der hat es vielleicht nicht konsequent genug durchgezogen.
Es ist auch möglich, mit einer Knöchelarthrose zu laufen; es gibt Rückschläge und Schwierigkeiten, aber wenn man behutsam vorgeht, kann man es schaffen.
Es ist möglich, sein Gewicht zu reduzieren, und das, obwohl man verfressen und genußsüchtig ist :)
Es ist möglich, ein zunächst als unvermeidlich eingestuftes Vorhofflimmern soweit zurückzudrängen, daß es im täglichen Leben kaum mehr ins Gewicht fällt; ob es durchs Laufen, trotz des Laufens oder unabhängig davon so gekommen ist, sei erstmal dahingestellt. Was ich noch nicht hingekriegt habe, vielleicht aber noch kommen wird, ist die völlige Unabhängigkeit von meinen Medikamenten - momentan muß ich für diesen Zustand immer noch täglich 8 Tabletten schlucken.
Was kommt als Nächstes? Naja, ich werde noch einen Marathon in Angriff nehmen, und zwar, wie mein Kollege Akki das schön ausgedrückt hat, in einer "Männerzeit". Für Mainz im Mai 2008 bin ich schon angemeldet, aber vielleicht gibt es noch eine weitere Möglichkeit dazwischen.
Samstag, 3. November 2007
14 Kilometer an der Nidda
Egal, mich zieht es schon seit Tagen wieder raus, also habe ich meine Klamotten angezogen, die Kinder zum Hundeausführen verdonnert und bin selber los. Ich wählte die bekannte Niddastrecke bis zur Stadtgrenze zu Bad Vilbel, die genau 14 km beträgt. Unterwegs habe ich wenige Läufer getroffen, ein paar Radfahrer, ein paar Walker, sonst traut sich bei dem Wetter ja keiner raus.
Für die 14 km habe ich 1:21 gebraucht. Muskel und Gelenke machten alles mit, einzig der Knöchel meldete sich zwischendrin, aber ich hatte noch Luft für einen kleinen Endspurt von etwa 200 Metern.
Donnerstag, 1. November 2007
Laufpause, aber Radfahren im Nebel
Ich mußte mich doch etwas überwinden: die Außentemperaturen in Frankfurt liegen bei 5, in Köppern bei 3 Grad, es herrscht dichter Nebel, und es ist feucht und unfreundlich. Ich wähle Nils' direktere Route über Straße, weil ich doch keine Lust habe, 23 km hoch zu fahren, vielleicht fahre ich meine alte, schöne Strecke am Abend. Dafür habe ich extra das Ladegerät für meine Fahrradlampe mitgenommen, deren Akku natürlich leer ist.
Die Route ist mir nicht so geläufig, ich orientiere mich so gut es geht, und an einer Stelle bei Seulberg passiert das Unvermeidliche: ich stehe an einer Kreuzung, bei der ich nicht genau weiß, ob ich geradeaus fahren müßte oder rechts. Die undeutliche Erinnerung sagt geradeaus, der Orientierungssinn sagt rechts. Es gibt einen Hinweisschild, der aber keine Hilfe ist: nach rechts gibt er keinen Hinweis. Ich biege trotzdem ab, und logisch: ich verfahre mich - der Weg wird schmaler und endet im Acker. Nun ja, ich habe ein Geländerad. Normalerweise wäre das kein Problem, aber bei dem dichten Nebel habe ich keine Chance, mich an etwas zu orientieren. Der Umweg ist eigentlich ganz schön. Statt 16 km fahre ich also 18 - auch nicht schlecht.
Ich glaube, abends werde ich definitiv meinen alten Weg nehmen...
Sonntag, 28. Oktober 2007
I did it - mein erster Marathon

Das Wetter war optimal: zum Flanieren etwas kühl, aber zum Laufen genau richtig, war es bewölkt bei etwa 8 Grad und praktisch ohne Wind. Die Atmosphäre war in der Tat ganz toll, es waren überall Menschen dort, die uns Läufer anfeuerten, Stände mit Musik und Animation, kleine Trommlergruppen, Blaskapellen, und und und. Die tollen Erlebnisse hatte ich auch, selbst den Runner's High phasenweise, aber alles wurde doch davon getrübt, daß es mir beim Laufen gar nicht so gut ging wie erwartet.
Die ersten 15, 16 Kilometer lief ich planmäßig im 6er Schritt, wie ein Uhrwerk - und das ohne Hilfsmittel, denn den Forerunner hatte ich in der Tasche gelassen, weil der bei der dichten Bewölkung keine Chance gehabt hätte. Ich merkte mir einfach die Zeiten beim Durchlaufen der Kilometer, die ja alle einzeln markiert waren.
Danach merkte ich, daß meine Blase etwas gereizt war. Ich hatte eigentlich genug getrunken, aber plötzlich mußte ich alle Nase lang. Irgendwann hatte ich dann Blut im Urin, und das wurde nicht besser, sondern schlechter - am Ende kam dickes, dunkles Blut heraus.
Ich überlegte schon aufzugeben, aber andererseits fühlte ich mich fit, sowohl die Beine als auch das Herz und sogar der Knöchel machten bereitwillig mit. Ich vertagte die Entscheidung auf einen Zeitpunkt, an dem das Brennen in der Blase unerträglich würde und lief weiter. An jedem Verpflegungsstand nahm ich zwei, drei Becher Wasser, aber die habe ich nur ausgeschwitzt. Und an jedem zweiten Busch mußte ich eine Pinkelpause einlegen...
Ab Kilometer 28 kam Franziska dazu und lief an meiner Seite bis zum Ende durch. Das war eine große Hilfe, so konnten wir schwätzen, uns über die verkleideten Läufer lustig machen, über Gott und die Welt reden und die Zeit bis zum Ziel leichter verstreichen lassen.

Die letzten 3 Kilometer waren die reinste Qual, aber ich biß mich trotzdem durch - hier aufzugeben wäre die größere gewesen. Ich sah es auch nicht ein, der erste größere Lauf, bei dem sich mein Vorhofflimmern gar nicht einstellte, und da sollte ich wegen der Blase abbrechen? Die Zielgerade war in Sicht, da mußte dann Franziska mich verlassen (sie hatte keine Startnummer und wurde freundlich, aber bestimmt von einem Helfer verwiesen), und dann war es geschafft: der Zieleinlauf in die Festhalle mit Musik, Licht- und Lasershow über den roten Teppich, während mein Name und Zielzeit angesagt wurde, Runner's High!
Dahinter wartete Petra auf mich, die den Marathon als Staffelteilnehmerin mitgemacht hatte und mit der ich ein paarmal an der Nidda gelaufen bin. Sie hatte extra auf mich gewartet, weil sie wußte, daß in diesem Bereich nur Läufer stehen konnten; wir fielen uns gleich in die Arme und setzten uns auf die erstbeste Sitzgelegenheit (das war eine Trage vom Roten Kreuz - ein Sanitäter kam dann besorgt und fragte nach, ob mit mir alles in Ordnung wäre).
Die Zeit: 04:42:57. So schlimm auch wieder nicht, wenn auch nicht das, was ich mir vorgenommen hatte. Beim nächsten Marathon wird alles besser!
Was war das Problem? Ich habe vorhin etwas gegoogelt: der Fehler war wahrscheinlich die allzu gründliche Vorbereitung. Um möglichst wenig Pausen einlegen zu müssen war ich vor dem Start aufs Klo und hatte die Blase vollständig entleert - das führt dazu, daß die Wände dann aneinanderreiben, wodurch eine Blutung entsteht. Bei mir dauern aufgrund des Marcumar die Blutungen dreimal länger als normal, so daß sich das hier womöglich verstärkt hat.
Mittwoch, 24. Oktober 2007
Letzter Lauf vor dem Marathon
Ich nahm den Kopfhörer mit und hörte Musik (eine mir unbekannte Sammlung aus dem MP3-Server), lief relativ entspannt durch den ziemlich kalten Wald und kam nach 45:29 Minuten wieder an.
Die angepeilten 1.200 km verfehle ich also um 11 km, aber das ist trotzdem eine ganz akzeptable Leistung. Ich gehe gut vorbereitet und zufrieden zum Marathon!
Montag, 22. Oktober 2007
Köppern mit Kollegen
Wir beendeten die Runde ohne Zwischenfälle nach 47:36 Minuten.
Sonntag, 21. Oktober 2007
Niddalauf im Regen und Nebel
Nach ein paar Kilometern hörte der Regen auf, das Wetter blieb aber unerfreulich, außerdem war ich eh schon naß. Da blieb nur, aufs Tempo zu drücken... überall waren Pfützen, außerhalb der Wege war alles matschig. Die Bauern haben die Rüben geerntet, überal lagen große Stapel herum und warteten auf Abholung. Unterwegs waren relativ viele Läufer, was ich darauf zurückführte, daß nächste Woche der Marathon ist.
Ich lief die gewohntre Strecke Richtung Bad Vilbel, wobei ich diesmal 1,1 km über die Stadtgrenze drüber lief; zusammen ergab das eine Strecke von 16,24 km in 1:33 Stunden. Damit erfülle ich knapp mein Wochensoll von 40 km.
Zur Zeit bin ich übrigens genau im Plan: vor dem Marathon wollte ich 1.200 km absolviert haben; z.Zt. habe ich 1.173 - wenn ich wie geplant die 3 Einheiten in Köppern durchlaufe, werde ich bei 1.197 angekommen sein.
Freitag, 19. Oktober 2007
Lonely run in Köppern
Ich wollte aber auf jeden Fall laufen, also habe ich mich irgendwann aufgerafft und meine Laufklamotten angezogen. Es kostete ein bißchen Überwindung, ich gebe es zu. Aber das dauerte nur die ersten paar Minuten, dann war ich wieder drin. Unterwegs traf ich nur zwei Menschen, die ihren Hund ausführten, ansonsten war der Wald menschenleer.
Für die Strecke brauchte ich trotz einer kleinen Pinkelpause 44:23 Minuten.
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Now playing: Franz Ferdinand - The Fallen
Mittwoch, 17. Oktober 2007
Gemütlicher Mittagslauf mit Akki
Wir liefen also locker die Köpperner Runde, erzählten uns dabei was, und genossen das kühle Herbstwetter. Es ist neblig heute, aber nicht allzu kühl, so daß wir in kurzen Klamotten laufen konnten. Wir liefen 48:08 Minuten.
Montag, 15. Oktober 2007
Kleine Pause, neue PB in Köppern
Dafür habe ich heute endlich den Streckenrekord in Köppern geknackt. Unspektakulär und ohne es mir wirklich vorgenommen zu haben, vielleicht war die Laufpause dafür mal nötig gewesen. Jedenfalls lief ich wieder bei dem nach wie vor anhaltenden, schönen Herbstwetter die gewohnte Strecke alleine (die Kollegen schwächeln mal wieder). Gegen Ende der Strecke verriet mir der Blick auf die Uhr, daß ich es schaffen konnte, wenn ich etwas Gas gäbe, und so tat ich es. Geschafft: nach 42:16 Minuten war ich ganz außer Atem, aber glücklich angekommen.
Mittwoch, 10. Oktober 2007
Alleine in Köppern, mittags
Was soll ich sagen - es ist mir nicht gelungen. Ich kam nach 43:15 Minuten nach Luft schnappend an. Ein Radfahrer, der offensichtlich eine ähnliche Tour hinter sich hatte und auf seinen Kumpel wartete, schaute mich mitleidig an und fragte: Tut es weh? Ich brummte etwas Unverständliches, was als Zustimmung, aber auch als Verneinung verstanden werden konnte, während ich noch japste. Es muß wehtun, sagte er, sonst bringt des nichts - wir machen das auch nicht anders!
Was wirklich weh tat, war die Tatsache, daß die ganze Rennerei schon wieder nichts gebracht hatte. Ich glaube, ich werde den Ossi kontaktieren müssen. Der Ossi, das ist der Osvaldo, der mit mir den "Lauf für mehr Zeit" mitgelaufen ist und dabei sagenhafte 19 Minuten gelaufen ist. Damals meinte er, das könne man nur speziell trainieren, und wenn ich meine Zeit verbesern wolle, sollte ich mich an ihn wenden, er könne mir mit ein paar Tips aushelfen. Ich sagte zwar, daß ich nicht schneller werden wollte, aber vielleicht sollte ich doch...
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Now playing: Digable Planets - It's Good To Be Here
Dienstag, 9. Oktober 2007
Geschwitzt, aber bestanden
Ich habe die Prüfung bestanden. Im Echokardiogramm, also der Ultraschall-Untersuchung, konnte er feststellen, daß die Funktion der ausgetauschten Herzklappe gut ist. Die Herzwände sind noch etwas dick, was zum einen schon vor der OP aufgetreten war, weil aufgrund der Fehlfunktion meiner Klappe das Herz überbelastet war - das sollte sich eigentlich langsam zurückbilden. Zum anderen gebe ich dem Herz keine Gelegenheit, sich zurückzubilden, weil ich durch die hohe sportliche Aktivität sowieso ein Sportlerherz bekomme. Insgesamt ist der Zustand aber gut und erfreulich.
Dann der Belastungs-EKG - da habe ich ganz schön geschwitzt. Ich hätte eigentlich eine Stufe mehr erwartet als beim letzten Mal, also 250 Watt, aber ich habe genau das Gleiche geschafft, 225, und ich war genauso fertig. Erfreulich war diesmal, daß ich "freiwillig" aufgehört habe, d.h. mein Herz zeigte keine Auffälligkeiten, sondern es war nur ich, der nicht mehr wollte. Der Kardiologe sagte dazu: Sie sind jetzt also sehr gut belastbar, die Ausdauer könnte ein bißchen besser sein, aber beim Fahrrad ist das etwas anderes als beim Laufen.
Jedenfalls habe ich sein OK zum Laufen. Nächster Arzttermin in einem halben Jahr!
Montag, 8. Oktober 2007
Lockerer Mittagslauf in Köppern zu dritt
Meine Aldi-Schuhe, die ich extra für die Mittagsläufe vor einigen Monaten angeschafft hatte, zeigen mittlerweile deutliche Ermüdungserscheinungen (ich spüre jeden Stein). Die Investition war sicher sinnvoll, aber jetzt, nach ein paar hundert Kilometern, müssen andere her.
Die 8-km-Runde beendetten wir nach 48:39 Minuten.
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Now playing: Shantel - Disko Boy
Samstag, 6. Oktober 2007
Kurzer langer Lauf
Gesagt, getan. Der Tag ist wieder mal herrlich herbstlich, etwas frisch, aber zum Laufen optimal. Ich schnappte mir mein neues Handy, das einen eingebauten MP3-Player hat, und lief los. Habe vor kurzem eine sehr nette Musikzusammenstellung bekommen, die zwar nicht zum Laufen gedacht ist, aber wie sich herausgestellt hat, sich dafür wunderbar eignet: Joy Denalane, Amy Winehouse, Feist, unter anderem. Mein Knöchel tat anfangs ein bißchen weh, aber nach ein paar Kilometer war das vergessen.
Ich war richtig gut drauf: in Rödelheim, also nach 7 Kilometern, konnte ich noch über eine Absperrung springen; bei Nied verführte mich die Musik zum Tänzeln und etwas schnelleren Laufen. In Höchst angekommen, schnorrte ich bei einem Kiosk wieder etwas Wasser und lief dann am Main wieder weiter.
Als ich an den Griesheimer Werken ankam und über den Main mußte, merkte ich, daß meine Hände und Füße wieder anfingen, einzuschlafen, ein Zeichen für leichte Überlastung in Zusammenhang mit dem Migräne-Medikament. Das Treppenlaufen bekam mir gar nicht, auf der anderen Mainseite war der Schotterweg auch uneben, und ich spürte wieder eine riesige Unlust. Es lief ein paar Kilometer weiter, aber als ich an der Uniklinik in Niederrad angekommen war, sah ich die Straßenbahnhaltestelle, und mir war plötzlich klar, wie ich nach Hause komme. Nach 23 km und 2:29:27 Stunden nahm ich die Straßenbahn zum Bahnhof und kam mit der S-Bahn nach Hause.
Lockere Mittagsrunde mit Akki in Köppern
Wir liefen recht gemütlich durch den Wald, das Wetter war perfekt, wir hatten uns einiges zu erzählen, so daß es eine wahre Freude war. Es machte richtig Spaß, und ich bin zuversichtlich, daß Akki demnächst wieder voll dabei sein wird, denn ihm schien es auch sehr gut zu gefallen, zumal die Aussicht besteht, daß Nils am Montag wieder mitlaufen wird. Bürosport also wieder ganz groß!
Für die Statistik: für die Runde brauchten wir 48:06 Minuten.
Mittwoch, 3. Oktober 2007
14 Kilometer an der Nidda
Am Ende zeigte sich, daß der kurze Schlaf und die lange Filmnacht sich doch etwas negativ auf die Kondition auswirkten, zudem war mein Tempo etwas zu hoch angesetzt. Jedenfalls bekam ich es wieder damit zu tun, daß meine Füße, Hände und Gesichtspartien anfingen, einzuschlafen - kein angenehmes Gefühl. Ich brach die Runde nach 1:17:31 und 14,1 km ab. Zugegebenermaßen war ich damit nicht ganz unzufrieden; wäre heute kein Feiertag gewesen, hätte ich als Mittagspausenlauf nur 8 Kilometer geschafft.
Montag, 1. Oktober 2007
Mittagslauf in Köppern
Das Wetter ist auf meiner Seite: 18 Grad, sonnig, ich bin ein bißchen zu warm angezogen (zwischendrin muß ich mir die lange Laufjacke ausziehen), aber an sich ist alles perfekt. Der Boden ist weich, aber nicht matschig, der Wald ist leer, die Luft ist kühl und angenehm, es sind nur wenige Mücken. Ein Traum.
Ich passiere die Friedrichsdorfer Straße bei 14:16 Minuten, was ein gutes Zeichen ist, und ich laufe und laufe, ich laufe und laufe, und alles spricht dafür, daß ich es heute schaffen werde.
Ich schaffe es nicht. Am Ende der Strecke habe ich 43:15 Minuten, und ich hätte mich sonst noch anstrengen können, es wäre nicht gegangen. Seltsam. Ob ich da an meine Grenze gestoßen bin?
Samstag, 29. September 2007
Langer Niddalauf am Abend
Jedenfalls ergab es sich, daß ich heute Abend doch Gelegenheit bekam, alleine loszuziehen, und so zog ich meine Laufklamotten an und machte eine längere Runde. Urspürnglich dachte ich, etwa 15 bis 17 Kilometer zu laufen, aber sowohl das Wetter als auch die Kondition und das Fehlen eines Handys (meine Kinder hätten mich angerufen, aber das habe ich zum Glück erst hinterher erfahren) trugen dazu bei, daß ich lief und lief, bis es dunkel wurde - es war an den Auen bei Nied, 11 Kilometer von zuhause entfernt. Ich mußte die Strecke also wieder zurück.
Das ging ganz prima. Ich hielt einmal beim Anglerheim an und fragte nach Wasser, und ansonsten gab es keine Schwierigkeiten - abgesehen von meinem Knöchel, der sich wie üblich bei diesen langen Läufen beschwerte. Nach 2:14 Stunden war ich die 22,37 km lange Strecke wieder zurückgelaufen.
Freitag, 28. September 2007
Nochmal Köppern am Mittag
Heute funktionierte wenigstens die warme Dusche. Und ich muß meinen Kollegen der Elektrik für den Ausfall neulich entlasten: der hatte damit nichts zu tun. Die Heizung wurde nämlich für den Winter generalüberholt.
Ach ja, die Zeit: 44:33 Minuten. Nicht schnell, nicht langsam. Ich bin zufrieden.
Mittwoch, 26. September 2007
Köppern am Mittag - wird zur Routine
Jetzt oute ich mich als Warmduscher - oder sagen wir: als Möchtegern-Warmduscher. Und als De-Facto-Kaltduscher. Die Handwerker sind da am Basteln, irgendwas muß der Elektriker falsch gemacht haben, jedenfalls war das Wasser bestenfalls lauwarm. Ich hasse das!
Oder es war Absicht. Er läuft nämlich auch, und ich habe den Verdacht, daß er mir die laufende Mittagspause nicht gönnt. Er schaut immer so neidisch, wenn ich rausgehe...
Dienstag, 25. September 2007
Wir sind mitm Radl da...
Es war auch gar nicht so schlimm. Die Strecke war 17 km lang, leicht ansteigend und meist über gut ausgebaute Teerwege und Straßen führend. Hier und da gab es ein paar steilere Steigungen, die mir meine fehlende Radfahrerkondition aufzeigten, aber alles in allem machte das Ganze doch viel Spaß.
Heute Abend geht es wieder zurück - mal schauen, welche Strecke wir dann nehmen werden. Momentan machen sich meine Beine doch bemerkbar (miiiaaau!)
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Update abends: Ja, wir sind die lange Strecke zurückgefahren. Hat auch wieder Spaß gemacht, aber am Ende hat mein Hintern doch deutliche Anzeichen von Unwille gezeigt. Nächstes Mal dann doch die kürzere Strecke für den Anfang...
Montag, 24. September 2007
In Köppern mit Nils
Ich hatte eigentlich ein paar Beschwerden an Gelenken oder Muskeln erwartet, weil ich am Freitag mich vielleicht doch übernommen hatte, aber nichts dergleichen: alles im grünen Bereich. Wir unterhielten uns ganz prima, wir liefen ein ordentliches Tempo und beendeten die Runde nach 44:53 Minuten.
Für morgen früh haben wir uns gleich nochmal verabredet, wir fahren dann mit dem Fahrrad zur Arbeit (die kürzere, direktere Strecke von etwa 16,5 km) und abends evtl. dann die schönere, aber längere von 23 km zurück.
Freitag, 21. September 2007
Langer Lauf und 1000 durch!
Heute war der Tag besonders dafür geeignet. Es war schönstes Herbstwetter, wolkenlos, kühl und leicht windig. Ich lief kurz nach 5 in Köppern los, am Waldrand bis zum Erlenbach, dann ab in den Wald. Nach einer sehr schönen Waldstrecke eine kurze Durchquerung des Industriegebiets in Friedrichsdorf und dann auch noch über die A5 - nun ja, wir sind im Rhein-Main-Gebiet. Aber dann kommt das liebliche Burgholzhausen, und ab da geht es schön am Erlenbach entlang, vorbei an streng riechenden Bauernhöfen bis Ober Erlenbach. Früher habe ich das gar nicht wahrgenommen, weil ich hier mit dem Fahrrad durgerast bin, aber von hier aus gibt es eine unglaubliche Sicht auf den Taunus und das vorgelagerte Seulberg.
In Ober Erlenbach gibt es zunächst ein wenig reizvolles Industriegebiet (hier haben sich inzwischen Biker breitgemacht, es gibt einen neuen Treffpunkt, davor parken aufgemotzte, breitgereifte Motorräder mit Metallschädeln und Hartledersättel, während ihre kahlgeschorene, breitschultrige Besitzer daneben stehen und mürrisch dreinschauen). Danach überquere ich den Erlenbach und laufe an Apfelhainen und Sportstätten vorbei in den Ort, durch den Ort und wieder heraus. Dahinter wird es etwas hügeliger, und ich verlasse den Erlenbach in Richtung Westen, um den Hügel zu bezwingen, der sich zwischen Erlenbach und Eschbach zieht.
Dort oben ist das Licht schon etwas gelber, aber man kann überallhin schauen: der Taunus ist natürlich zu sehen, die Hochhäuserkulisse Frankfurts, der Odenwald mit dem Katzenbuckel im Hintergrund, sogar das Kohlekraftwerk in Großkrotzenburg, das ja direkt an Bayern angrenzt, ist zu sehen. Aber ich muß ja weiterlaufen, ich überquere noch eine Straße und komme an einem Hundeverein vorbei. Dort frage ich nach einem Glas Wasser, aber anscheinend ist die Trinkwasserversorgung da nicht so besonders, und ich bekomme kurzerhand ein Fläschchen Mineralwasser von einer der anwesenden Damen ausgehändigt - sehr nett. Die Frage, woher ich komme ("Was? Aus Köppern?") löst genauso wie die Frage, wohin ich noch muß ("Oje, nach Eschersheim!") Bedauern aus. Lediglich eine der Anwesenden nimmt das cool auf: sie ist letzte Woche in Neu Isenburg einen Halbmarathon gelaufen, 2:07 Stunden.
Ich bedanke mich mit dem Gegenangebot ("Wenn Sie mal in Eschersheim sind, da hab ich Wasser für Sie") und laufe weiter Richtung Eschbach, nehme dann den Weg, der parallel zu ihm verläuft, bis der in Harheim in die Nidda einfließt. Von hier aus sind das ziemlich genau 7 km bis nach Hause, dann habe ich es geschafft. Die Sonne ist jetzt ganz tief und rot gefärbt, langsam wird es auch kühl, zumal ich ziemlich naß geschwitzt bin. Ich laufe und laufe, es fühlt sich ganz gut an, bloß die tauben Stellen werden mehr. Am Ende will ich gar nicht mehr, ich spüre einen ganz starken Widerwillen, aber andererseits denke ich, ich habe doch auch einen ganz starken Willen - wer ist hier der Chef? Und so zwinge ich mich, bis zum letzten Meter nach Hause zu laufen.
Das waren exakt 23 km in 2:32 Stunden. Und: damit habe ich die 1000er Marke überschritten (bin nämlich bei 1018)!
Ich habe mittlerweile ganz klar herausgefunden, daß das Kribbeln in den Fingern und Füßen, das ich schon früher gefühlt hatte, als Nebenwirkung des Migränemedikament auftreten; das steht auch auf dem Beipackzettel, und ich hoffte und hoffe noch, daß das nur in der Einführungsphase so ist. Nur ist das so, daß ich heute gemerkt habe, daß es bei starker körperlicher Belastung schlimmer wird. Nicht nur die Fingerkuppen, sondern die ganze Hand und Teile der Unterarme waren taub; nicht nur die Füße, sondern fast bis zum Knie. Ich hatte oft ein Kribbeln in der Zunge gespürt, was heute sich fast durch das ganze Gesicht zog, und zum Teil hatte ich richtig Bedenken, daß ich nicht umkippe - ich dachte, wenn Du jetzt umfällst, stehst Du nicht so schnell wieder auf. Zum Glück bin ich am Montag wieder beim Neurologen, dem kann ich das alles auseinandersetzen.
So habe ich gemischte Gefühle bei der Bewertung dieses Laufs. Sportlich gesehen würde ich ihn als Erfolg betrachten, vom Erlebnis sowieso, bloß diese Sache mit dem Kribbeln macht mir Sorge. Mein Knöchel hat das Ganze übrigens ganz gut überstanden, er tut schon weh, aber nicht übermäßig, mal sehen, wie er sich morgen anfühlt. Ich glaube aber, daß ich morgen sowieso einen ziemlichen Muskelkater haben werde...
Donnerstag, 20. September 2007
Glück
Kennt Ihr das?
Eine Melodie geht Euch im Kopf herum. Ihr kennt sie, ganz sicher. Bestimmt. Es ist sogar eine Eurer Lieblingsmelodien. Wie heißt sie noch? Na klar. Das ist doch… verflixt, das war doch… na warte. Ist doch ganz klar! Dieses Saxophon… nur einer kann es so spielen… und diese drei, vier einfachen Takte, die so simpel, so klar sind, und trotzdem so ansprechend. Natürlich.
Aber wie heißt sie? Ich will sie jetzt unbedingt hören. Ich hab die CD, ganz sicher. Aber um die rauszukramen, muß ich doch wissen, wie das Stück heißt. Oder zumindest in etwa.
Dieses Saxophon, da bin ich mir ganz sicher, ist Abdullah Ibrahim. Und die gleiche Melodie schwirrt, leicht abgewandelt und verziert, nochmal durch meinen Kopf herum, diesmal auf einem Klavier gespielt. Paßt auch. Das ist sicher Abdullah Ibrahim. Das Stück wird also irgendwas mit Afrika zu tun haben. Ich kann mich also auf die Suche machen… keine leichte Aufgabe, denn ich bin ein Fan von ihm. Habe bestimmt 25 CDs von ihm - gut, daß ich sie irgendwann auf Platte abgespeichert habe. Aber auch so sind 25 CDs kein Pappenstiel, und wenn man ehrlich ist, haben alle irgendwie mit Afrika zu tun - also gilt es, sich in Geduld zu üben und Stück für Stück anzuhören.
Es folgen wunderschöne Stunden bester Jazzmusik, eingängige Melodien, rhythmische Stücke, herzzerreißende Saxophonsoli, beunruhigende Klavierpassagen, irritierende Bassarrangements, kurze, prägnante Stücke, langatmige, gebetsartige Gesänge. Erste Zweifel schleichen sich an: ob das wirklich Abdullah… hatte ich nicht vor Jahren eine Platte von Charlie Mariano gehört, der ähnlich geklungen hatte? Und hatte Branford Marsalis nicht auch mal so gespielt? Hatte Gato Barbieri früher nicht auch so wild reingeblasen? Und bin ich überhaupt sicher, daß die Melodie, die sich in meinem Kopf festgesetz hat, tatsächlich auf Saxophon geklungen hatte? Man mischt doch im Kopf so einiges… und nach soviel Musik bin ich mir ganz und gar nicht sicher, ob ich die Melodie jemals gehört habe…
Morgens auf dem Weg zur Arbeit: ich habs! Alles verkehrt. Das war nicht Abdullah Ibrahim. Es muß Jan Garbarek gewesen sein. Von ihm habe ich auch sechs oder sieben Platten, eine überschaubere Menge. Kaum zuhause angekommen, stürze ich mich auf sie, aber nach kurzer Zeit ist mir klar, daß das die völlig verkehrte Fährte ist. Niemals. Ganz anderer Stil. Ich höre noch einige CDs ab, die Suche dauert insgesamt einige Wochen, ich nerve meine Frau und meine Kinder damit - vergebens. Ich finde das Stück nicht.
Aber es will gehört werden. Es verfolgt mich, immer nocht. Die Melodie überfällt mich morgens unter der Dusche, mittags beim Joggen, beim Autofahren, sogar beim Sex. Sie läßt mich nicht los, es ist zum Verrücktwerden!
Gestern morgen habe ich sie gefunden. Ganz zufällig, dabei hatte ich die Suche schon lange aufgegeben. Sie heißt: “Did You Hear That Sound” und ist tatsächlich von Abdullah Ibrahim. Wer sie hören will, findet sie auf der CD “Africa - Tears And Laughter” aus dem Jahr 1979
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Now playing: Abdullah Ibrahim - Did You Hear That Sound
Dienstag, 18. September 2007
Letzter Tag
(Ich wollte heute Mittag schon loslaufen, aber ich fühle mich noch nicht so fit. Den Tag werde ich noch aushalten).
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Now playing: Manu Chao - MundoreVes
Donnerstag, 13. September 2007
Antibiotikum... grrr...
Als Herzpatient muß ich bei jeder bakteriellen Infektion vorsorglich eine Endokarditis-Prophylaxe durchführen. Also ab zur Hausärztin, die mir einen Abstrich machte und gleich enen Antibiotikum verschrieb. 6 Tage lang darf ich 2 leckere, große zusätzliche Tabletten zu mir nehmen. Das macht jetzt summa summarum 9 Stück - ich komme mir vor wie ein wandelndes Medizinschränkchen :(
Das Blöde ist, daß ich nicht laufen kann. Und noch blöder, daß ich mich morgen sicher, durch das Antibiotikum gedopt, richtig toll fühlen werde. Trotzdem wäre das unvernünftig, wenn ich laufen würde. Und es ist schönes Wetter angesagt.
So, ich will jetzt viele elektronische Trosteinheiten!
Mittwoch, 12. September 2007
Verhext...
Zum Laufen ist er ausreichend ruhig, ich klettere den Hügel hinter dem Köpperner Friedhof hoch und laufe dann am Dorfrand hinunter, dann den Erlenbach wieder hoch bis ich an die Bahnlinie ankomme und laufe da parallel zu ihr ein gutes Stück weiter. Der Bummelzug kommt, er überholt mich, und ich komme an einen Penner vorbei, der mich hinter dem Zug rennen sieht und sich einen Scherz auf gebrochenem Deutsch erlaubt: "Strrrassebahn? Hate niecht abgecholt?"
Am Bahnhof überhole ich den Zug doch, ich überquere die Friedrichsdorfer Straße bei 14:22 Minuten, und ab geht es in den Wald. Alles ruhig, kein Mensch ist unterwegs. An einer feuchten Stelle riecht es stark nach Stinkmorcheln.
Am Ende der Strecke schaue ich auf die Uhr und sehe, daß es knapp wird: 42 Minuten. Endspurt ist angesagt. Aber allzuviel Reserve habe ich nicht mehr... ich springe über die Linie und drücke auf den Knopf: 42:54! Verflixt! Das ist auf die Sekunde genau die gleiche Zeit wie am 23. August!
Montag, 10. September 2007
Köppern, gerade noch im Trockenen
Das Wetter war ziemlich kühl, bewölkt und etwas windig. Nur der Regen hielt sich zum Glück zurück. Ich war etwas zu dünn angezogen, hatte aber keine Lust, nochmal die drei Stockwerke nach oben zu gehen, um mir einen Pulli zu holen. Um das zu kompensieren, hätten ich vielleicht etwas schneller laufen können, aber erstens wollte ich mich mit dem Kollegen unterhalten, zweitens wollte ich ja die gesamte Strecke durchhalten und nicht in der Mitte schlappmachen - würde ja sicher keinen guten Eindruck auf ihn machen.
Wir liefen schon in etwas flottem Tempo los, aber so, daß wir noch reden konnten, ohne zu stark zu japsen - d.h., mir ging es so. Nils scheint in weit besserer Kondition zu sein, jedenfalls erzählte er viel lockerer von seinem Leben als ich und schien sich nicht übermäßig anzustrengen. Laufen, sagte er, sei nicht seine Hauptleidenschaft, vielmehr das Radfahren; er macht das nur, um sich fit zu halten. Nun ja, er ist 8 Jahre jünger als ich.
Wir hatten viel Glück mit dem Wetter. Wir liefen die Standardstrecke in 44:31 Minuten, was sehr angenehm ablief, denn eine halbe Stunde später fing es an zu gießen. Es hat sich herausgestellt, daß mein neuer Kollege, der eigentlich aus Ulm kommt, im Moment praktisch bei mir um die Ecke wohnt und gerne mit dem Rad zur Arbeit fahren möchte. Ich drücke mich seit Monaten drum herum, aber jetzt habe ich eine echte Gelegenheit, das in die Tat umzusetzen!
Sonntag, 9. September 2007
Lauf für mehr Zeit
Heute war in Frankfurt der Lauf für mehr Zeit, ein 5000er, der traditionell sehr schön ist, weil drum herum schöne Stimmung herrscht: tolle Performances der anwesenden Gay- und Transvestitenvertretern, Trommler, Rockbands, Künstler, alles auf dem belebten Opernplatz. Das Ganze geht zwei Runden durch die Innenstadt, was für großen Publikumsandrang sorgt.
Ich kämpfte die letzten Tage mit einem grippalen Infekt und war noch heute morgen unschlüssig, ob ich antreten sollte. Aber heute Mittag ging es mir gut, und ich hatte mich mit meinen Freunden Alex und Osvaldo verabredet; außerdem hat dieser Lauf eine besondere Bedeutung für mich, weil es letztes Jahr der erste Wettkampf nach meiner OP war, an dem ich erfolgreich teilgenommen hatte.
Ich fuhr also mit meiner jüngsten Tochter und meiner Mutter hin, die gerade zu Besuch da ist, und holte meine Startnummer ab. Wie immer war es ein buntes Fest, überall gab es Musik und Darbietungen, die Menschenmenge wurde dichter. Der Toilettenbesuch vor dem Start wurde zur Geduldsprobe, die Schlange war lang und wurde länger. Wir machten noch ein Heldenfoto vor dem Start, ich lächelte mit dem Fisch auf meinem T-Shirt um die Wette, und wir stellten uns auf.
Mensch, so ein 5er ist gar nicht so locker, wie man sich das vielleicht vorstellen würde. Es geht schon am Anfang los: man kann gar nicht starten, weil die Menge erst mal steht. Nur allmählich setzt sie sich in Bewegung, und dann muß man aber auch höllisch aufpassen, daß man ja die richtige Geschwindigkeit erwischt, wenn man nicht totgestrampelt werden will.
Hat man das aber erreicht, lichtet sich das Feld langsam, und man bekommt freie Sicht. Man erkennt eine freie Schneise zwischen den Läufern und versucht, sich dort vorbeizumogeln, ohne auf Körperkontakt zu gehen. Das kostet mehr Kraft als gedacht, und plötzlich sieht man die erste Verpflegungsstelle vor sich und denkt, das kann ja wohl nicht sein. Blick auf die Uhr: 6 Minuten. Wo war die Verpflegungsstelle nochmal?
Irgendwie bin ich verwirrt. Ich laufe ja ohne Pulsuhr und ohne GPS (der Garmin hätte bei der Bewölkung keine Chance), und ich sehe keine Kilometermarkierung. OK, da vorne ist die erste Runde zu Ende. 11 Minuten? Naja, möglich wärs, aber ob ich das durchhalte ist wieder eine andere Frage. Jetzt kommt eine Steigung, oje, und ich höre meinen Namen - Dörte steht da und feuert mich an und hat mich auch schon fotografiert (das Bild ist unscharf geworden, aber es ist deutlich genug zu sehen, daß jetzt nur noch der Fisch lächelt). Ganz im Unterschied zu Osvaldos Bild, das ihn zwar auch nicht scharf zeigt, aber aus einem ganz anderen Grund: er war zu schnell für die Kamera! Er schaffte die Strecke in 19 Minuten und lächelte noch unverschämterweise dabei.
Ich gebe mir Mühe, der Berg ist irgendwann geschafft, ich komme zum zweiten Mal an der Verpflegungsstelle vorbei und mache auch diesmal heldenhaft keinen Halt. Kinder überholen mich, aber bei Erwachsenen, die das versuchen, bleibe ich verbissen dran... bis ich aufgebe und sie soch vorbeiziehen lasse. Aber andere wiederum müssen dran glauben und werden von mir überholt, jawoll! Die letzte Gerade ist erreicht, die Menschenmasse wird dichter, ich setze noch zu einem Endspurt an. Noch 300 Meter, 200, 100, ja, da vorne ist die Uhr! Ich passiere sie bei 23:47 Minuten.
Mir ist noch ganz schlecht, als ich mich von der Ziellinie entferne, da höre ich, wie ein Radiomoderator einen Jungen interviewt, der offenbar vor mir angekommen ist: "Du bist 13 Jahre alt, ja?" Aber ich lasse mich gar nicht davon irritieren. Immerhin habe ich meine Zeit vom letzten Jahr um fast 4 Minuten verbessert. So!
Freitag, 7. September 2007
Laufpause :(
Mittwoch, 5. September 2007
Kurzer Besuch vom Hammermann
Also bin ich mittags wieder los, wieder ohne Begleitung (und der Schweinehund hatte sich Verstärkung geholt: die Kollegen wollten alle essen gehen, manche zum Chinesen, manche zum Dönerfritzen - aber ich blieb standhaft). Ich habe einen neuen Kollegen, der Interesse ans Mittagslaufen angemeldet hat, mal sehen, wie sich das entwickelt; heute war der in München unterwegs, aber demnächst dann.
Nach anfänglichem Widerwillen war ich wieder im Laufen drin und dachte schon wieder über eine Verbesserung der Streckenbestmarke nach. An der Friedrichsdorfer Straße hatte ich 14:16 Minuten drauf, so wenig wie noch nie, also los. Der Weg war gut passierbar, der Wald war leer, nur hin und wieder ein Spaziergänger oder ein Jogger kreuzten. Ich war guter Dinge, zumal dann auf der ansteigenden Teilstrecke keine Probleme auftraten.
Etwa auf drei Viertel der Strecke dann ein kleines Problem: eine Frau mit zwei Hunden an der Leine, von denen einer sehr wild nach mir zog. Ich erschrak ziemlich, es passierte sonst nichts, aber ich bekam einen deutlichen Adrenalinschub. Dann kurz vor Ende der Strecke merkte ich: es geht nichts mehr. Ich bewegte mich wie in diesen Alpträumen, wo der Held (ich) verfolgt wird, die Monster immer näher kommen und das Weiterkommen wie durch Zauberhand nicht möglich ist. Was war das? Ich habe ja keine Pulsuhr momentan, aber das war mit Sicherheit wieder mein Freund, der Hammermann: mit dem Finger an der Halsschlagader konnte ich den Puls rasen spüren. Ich hörte auf zu laufen und ging.
Dann schaute ich auf die Uhr. 42:38! Und vor mir waren nur noch 20 oder 30 Meter! Die waren doch noch zu schaffen. Ich raffte mich noch auf und sprang über die Linie nach 43:03 Minuten.
Montag, 3. September 2007
Köppern, Matsch und Regen
Ich hingegen will das Training intensivieren und werde ab heute dreimal die Woche in der Mittagspause laufen statt wie gehabt zwei. Da muß man auch bei jedem Wetter raus - wie heute, bei Regen und Matsch. Ich hatte auch Kopfschmerzen und erhoffte mir Linderung (die auch teilweise eintrat).
Es lief ganz gut, trotz des Matsches. Der Boden war weich, an mancher Stelle zu weich, so daß ich manchmal sehr aufpassen mußte, aber alles in allem gut passierbar. Sehr schnell ging das nicht, aber akzeptabel: ich kam nach 44:27 Minuten ans Ziel. Meine Waden sahen lustig aus, voller Schlammspritzer. Ich glaube, ein Schlammfänger für Läufer wäre eine Marktnische!
14 flotte Kilometer mit Franziska
Franziska war zuletzt vor zwei Wochen gelaufen und war dafür erstaunlich fit. Sie gab das Tempo vor, und zwar ziemlich schnell - das Hundeausführen scheint sie auf den Geschmack gebracht zu haben. Mir war das recht, denn normalerweise war ich es, der aufs Tempo drückte, und sie diejenige, die etwas bremsen mußte. Wir liefen die 7 km bis zur Niddabrücke der B3 an der Grenze zu Bad Vilbel und zurück, also ziemlich genau 14 km in 1:28 Stunden, was 6:17 min/km entspricht. Wir waren ganz stolz auf unser Tempo, wobei ich natürlich damit protzen mußte, daß ich den Halbmarathon in 5:57er Tempo gelaufen war. Als ich aber dann sagte, daß das hier nur eine lockere Trainingseinheit war, konnte ich sie mit Mühe davon abhalten, mir an die Gurgel zu springen :)
Meine Kopfwehtabletten sind noch nicht ganz eingestellt, d.h. ich bin momentan auf der halben Dosis und werde in zwei Wochen auf die volle Dosis steigern. Zwischenzeitlich kann ich sagen, daß es schon eine Besserung gibt, aber irgendwie nicht ganz zufriedenstellend: zwischendrin habe ich nach wie vor heftige Kopfwehattacken. Außerdem kommt mein Magen damit nicht ganz klar. Ich beobachte weiter.
Donnerstag, 30. August 2007
Mein letztes Fußballspiel
Ich bin angetreten mit einem komischen Gefühl, weil ich schon lange nicht dabeigewesen war; der Ball fühlte sich seltsam rund an :) Das Spiel ging eigentlich ganz gut, wobei ich feststellen mußte, daß ich nicht mehr richtig auf der Höhe bin. Nicht körperlich, aber strategisch, mental: mir fehlt der fußballerische Instinkt. Es würde viel Zeit und Mühe kosten, ihn wieder aufzubauen.
Nach dem Spiel taten mir die Knochen auf einer Weise weh, die man sich als Läufer gar nicht vorstellen kann. Fußball ist ein ganz anderer Sport, habe ich erfahren. Dann lieber Marathon :)
Jedenfalls habe ich beschlossen, daß ich nicht mehr spielen werde. Ich erklärte meinen Mitspielern gegenüber offiziell meinen Ausstieg. Das war mein letztes Spiel!
Dienstag, 28. August 2007
Heute Laufpause
Sonntag, 26. August 2007
Alle guten Dinge...
Ich war ganz gut vorbereitet, hatte mich ausreichend ausgeruht und gestern bei einer Feundin Extreme Carbo Loading betrieben (sie hatte lecker Spaghetti gekocht). Heute morgen bin ich recht früh aufgestanden, eigentlich zu früh, denn der Start war für 10:00 Uhr angesetzt, aber ich konnte eh nicht schlafen. Ich packte mein Equipment zusammen, nahm meine Medikamente ein, aß noch eine Banane und fuhr nach Egelsbach.
Das Wetter hat sich mittlerweile eingespielt: bei Halbmarathons, bei denen ich mitlaufe, ist es sonnig und heiß. Ich holte meine Startunterlagen, schwätzte noch mit einigen routinierten Läufern und trank noch einen Kaffee. Dabei traf ich einen ehemaligen Kollegen von mir, Heiko, der mitlaufen wollte. Leider verloren wir uns dann aus den Augen.
Die Stimmung war sehr ausgelassen, es waren viele Läuferinnen und läufer da. Ich machte eine verstörende Entdeckung: es gab wirklich tolle Laufkleidung für Damen, aber irgendwie gefielen mir die begleitenden, nicht mitlaufenden Mädels besser. Intensiver Ausdauersport scheint sich doch negativ auf die weibliche Figur auszuwirken...
Kurz vor 10 begab ich mich in Richtung Start und stellte mich in der Nähe des Läufers mit der Zielvorgabe 1:50. Die war für mich unerreichbar, das war mir klar, aber ich dachte, ich könnte mal schauen, wie lange ich ihm hinterherlaufen konnte. Nach den obligatorischen Worten des Bürgermeisters, die man kaum hören konnte, weil sie etwas genuschelt daherkamen, ging der Startschuß los, und ich war im Rennen.
Es lief sehr gut. Der Weg führte über asphaltierte Wege durch den Ort, dann über eine Brücke über die Autobahn in den Wald, und ab da war das ein ordentlicher Schotterwaldweg. Hier und da gab es Unebenheiten, die meinem Knöchel überhaupt nicht gefielen, aber ich konnte bis zur ersten Verpflegungsstelle bei km 5 gut mit dem 1:50er-Mann mithalten.
Irgendwann wurde es mir doch zu schnell, zu heiß, und ich wurde langsamer. Der Forerunner verlor im Wald seine Satelliten, so daß ich nach Gefühl laufen mußte - und das war schlecht. Die zweite Verpflegungsstelle kam, und es wurde steiler... irgendwann hörte ich, daß jemand sagte, der Höhepunkt sei bei km 11, dann gehe es wieder bergab. Das konnte mir nur gefallen, und tatsächlich, so kam es. Ich konnte sogar etwas Tempo gutmachen, bis das Gefälle wieder vorbei war; da merkte ich, daß es mir gar nicht so gut ging: meine Wangen hatten leichte Lähmungserscheinungen, die Finger kribbelten, ich konnte kaum geradeaus schauen, geschweige den laufen. Gut, daß da wieder eine Verpflegungsstelle kam: ich machte eine Pause, pfiff mir drei Isogetränke rein und kippte mir ein paar Wasserbecher über den Kopf. Das half.
Ich lief weiter, lächelte am Rotkreuzwagen die Helfer an, die die vorbeiziehenden Läufer scharf musterten, und nahm mir vor, ab sofort nicht mehr auf die Uhr zu schauen. Meinem Knöchel ging es nicht so gut, mir insgesamt auch nicht unbedingt, und ich sollte mir einfach nur das Ankommen als neues Ziel setzen. Ich verlegte mich aufs People Watching.
Ein Kollege hatte mir mal seine Strategie bei solchen Läufen erklärt: er suchte sich einen schönen Hintern aus und lief ihm einfach hinterher. Mein Problem war nur: die schönen Hintern waren zu schnell für mich, und die, bei denen ich hinterher kam, lohnten sich dafür nicht. Heute stellte ich fest, daß ich ein bißchen fitter geworden bin; jedenfalls gab es da tatsächlich eine sehr hübsche Rothaarige mit enger Radlerhose und hellblauem Shirt, die mich zum Mitlaufen animierte. Irgendwann wurde sie mir doch zu schnell, aber ich muß sie doch über 4 oder 5 Kilometer verfolgt haben. Danke, Silke :)
An der letzten Verpflegungsstelle machte ich gar keinen Stop. Mein Bauch gluckerte noch angenehm von der letzten, und ich fühlte mich beschwingt und leicht und hatte plötzlich genug Kraft, um loszusprinten. Ich lief und lief, als wären die letzten 18 km nicht gewesen, der Forerunner zeigte eine Schrittgeschwindigkeit von 3:40 km/min, und ich überholte Läufer über Läufer. Mir ging es richtig prima, aber ich hatte mich verschätzt: etwa ein halber Kilometer vor dem Ziel bekam ich einen fiesen Wadenkrampf, den ich erst mal am Wegesrand strecken mußte. Danach war der Schwung weg, ich konnte zwar noch laufen, aber nicht mehr in dem Tempo. Schon im Stadion wurde ich noch von einer Läuferin überholt, die es wohl genauso gepackt hatte wie mich ein paar Minuten zuvor; wir scherzten noch darüber, die letzten Sekunden rauszuholen, aber ich hatte nicht die Kraft, da mitzuziehen. Nach 2:05:34 kam ich ins Ziel.
Insgesamt war das eine tolle Erfahrung: ich verbesserte meine Zeit um 7 Minuten, hatte dabei jede Menge Spaß und, viel wichtiger: ich hatte während des Laufs kein Herzrasen!
Donnerstag, 23. August 2007
Neue PB in Köppern
Ich habe mich gleich von Anfang an beeilt, weil ich ein wichtiges Telefonat führen mußte. Das ging auch zügig, ich fühlte mich kräftig, nichts tat weh. Nach 14:32 Minuten passierte ich die Friedrichsdorfer Straße an der Schranke, womit klar war, daß ich ganz gut dabei war. Ich lief in dem Tempo weiter, und als ich nicht mal auf der Steigung wesentlich abbremsen mußte, wußte ich, heute schaffe ich es unter 43 Minuten.
So war es - geschafft, aber glücklich, kam ich nach 42:54 Minuten an. Einen einzigen Wermutstropfen hatte das: die Streckenbestmarke liegt immer noch bei Akki, er hat damals 42:52 geschafft.
Alles in allem bin ich sehr zufrieden und kann entspannt dem Koberstädter Waldmarathon entgegenblicken, wo ich mich am Sonntag für die halbe Strecke angemeldet habe.
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Now playing: J-Kwon - Tipsy
Dienstag, 21. August 2007
Kurze Pause, Mittagslauf
Umso wichtiger war es mir heute, in der Mittagspause zu laufen. Die Kollegen konnten oder wollten nicht, es regnete und war kühl, aber es mußte sein: ich zog hinaus in die feindliche Welt und stellte mich der Herausforderung.
Es zeigte sich schnell, daß es gar keine feindliche Herausforderung war: nach den ersten paar Minuten störte der Regen nicht mehr, und ich lief sicher und entspannt den bekannten Weg, der zum Glück nicht allzu matschig war. Die Pause hat mir wirklich gut getan, ich hatte gar keine Mühe und fühlte mich locker. Ich kam nach 43:19 Minuten relativ schmerzfrei ans Ziel. Der Knöchel machte sich zwar bemerkbar, aber weit weniger, als ich es befürchtet hatte.
Mittwoch, 15. August 2007
Mittagslauf in Köppern, eine fiese Begegnung
Aber es ging! Ich schaffte die Strecke in 44:17 Minuten, was zwar kein Streckenrekord ist, aber für meine Begriffe doch ganz flott. Das Ganze ohne meinen Kreislauf zu überfordern (Pulsdurchschnitt 143), und die Beine taten hinterher auch nicht mehr weh als vorher :)
Zwischendrin hatte ich eine seltsame Begegnung im Wald. Mir kam eine Joggerin entgegen, die aber abbog, bevor wir uns trafen. Das war auch mein Weg, also bin ich hinterher. Sie hatte etwa 50 Meter Vorsprung, und er wurde immer kleiner. Auf dem für mich schlimmsten Streckenabschnitt, einer relativ steilen, langen Steigung, konnte ich noch etwas Boden gut machen und holte sie ein. Ich setzte an zum Überholen, und als ich auf gleicher Höhe war, hob ich kurz die Hand zum Gruß und sagte Hallo.
Offensichtlich hatte sie mit mir nicht gerechnet. Sie hatte Ohrstöpsel an, so daß sie mich nicht gehört hatte, und muß sich ziemlich erschreckt haben, jedenfalls bückte sie sich in Richtung der von mir abgewandten Seite, machte eine kurze Drehung, rief irgendwas und lief in die entgegengesetzte Richtung weiter.
Ich muß mir Gedanken über meine Wirkung auf Frauen machen. Jedenfalls habe ich mir den Titel "Läuferschreck" verdient.
Samstag, 11. August 2007
Langer Lauf von Friedberg über Köppern nach Frankfurt
Irgendwie klappte das nicht. Um nach Köppern zu kommen, muß ich in Eschersheim stadteinwärts bis zum Westbahnhof fahren, die S5 nach Friedrichsdorf nehmen und von dort mit der K-Bahn nach Köppern. Als ich aber in die Station kam, fuhr mir gerade die S-Bahn vor der Nase weg. Ich entschloß mich kurzerhand, die S6 nach Friedberg zu nehmen, um von dort mit dem Regionalzug nach Friedrichsdorf zu kommen; ich hoffte, die Verbindung würde nicht allzu schlecht sein.
War sie aber doch. Ich hatte die Wahl zwischen einer Stunde Wartezeit (Zug) oder zwei Stunden (Bus). Samstags fahren die einfach nicht häufiger. Aber das machte mir nichts: war ich nicht hier schon mal gelaufen? Richtig, der Wintersteinlauf. Der hatte damals in Friedberg auf der Ockstädter Straße gestartet, und ich schätzte die Entfernung nach Köppern auf etwa 8 km. Zwar mußte ich mich dafür auf den Rücken des Wintersteins quälen, aber immerhin mußte ich da nicht oben drüber. Und es hatte schon einen eigenen Reiz, die Strecke, die ich im im März mit Ach und Krach geschafft hatte, heute nicht einfach nach Friedberg zurückzulaufen, sondern von da aus weiterlaufen und es bis nach Frankfurt schaffen.
Ich irrte in Friedberg ein bißchen herum, bis ich mich zur Ockstädter Straße durchgefragt hatte (ich kenne mich da nicht aus und hatte auch keinen Stadtplan dabei). Aber schließlich fand ich sie, und es konnte losgehen. Der Anfang war flach und führte mich durch die Felder, dann ging es am Stadtrand von Ockstadt weiter - und da gab es eine nicht passierbare Baustelle. ich mußte drumherum und verirrte mich ein bißchen in den Gassen - nun ja, damals waren überall freundliche Helfer dagewesen, was heute fehlte. Aber ich fand den Weg durch den Ort und kam auf die ansteigende Straße, die mich damals so geschafft hatte. Diesmal ging alles ganz gut, ich mochte zwar die Steigung nicht, aber sie machte mich nicht so fertig. Dann kam die Brücke über die A5, und ab da ging es mehr oder weniger eben im Wald weiter.
Da ich keine Karte hatte, hielt ich mich am Fahrradweg, der nach Köppern führt. Es zog sich ganz schön, und kurz vor Köppern nahm ich eine falsche Abzweigung. Zum Glück traf ich einen anderen Jogger, der mir den Weg erklärte.
In Köppern angekommen, stellte ich fest, daß ich schon 12 km unterwegs war. Mein Knöchel fühlte sich nicht gut an, die Waldwege waren doch etwas zuviel gewesen. Aber ab hier kannte ich den Weg sehr gut, also lief ich weiter. Ich probierte alle mir bekannten Abkürzungen; ich kam durch eine neue Unterführung unter der Autobahn durch, lief nach Burgholzhausen und von dort über die Felder nach Ober-Erlenbach. Hier füllte ich meinen Wasservorrat bei einem Automechaniker auf, und mir tat der Knöchel so weh, daß ich beschloß, den direktesten Weg zu nehmen - die Autostraße nach Nieder-Eschbach. Das war nicht sehr angenehm, aber der Verkehr war doch nicht so stark.
Unterwegs überholte mich eine Gruppe Radfahrer. Nach ein paar Kilometern standen sie alle um ein Fahrrad, das eine Reifenpanne hatte - ich durfte sie überholen. Sie fuhren gerade los, und einer von ihnen fragte mich, wie lang ich denn heute laufen würde, und ob ich ab und zu an der Nidda zu treffen wäre - er hätte mich da schon mal gesehen. Ob das stimmt, weiß ich nicht, aber möglich wärs :)
In Nieder-Eschbach hatte ich gar keine Lust mehr. Da traf es sich gut, daß es an der U-Bahn-Station einen wartenden Zug gab. Ich holte mir eine Karte am Automaten und stieg ein: ich hatte 23,6 km in 2:43 Stunden geschafft!
Der Knöchel hat mir die lange Strecke, vor allem die unebenen Waldwege ziemlich übel genommen. Jetzt ist er geschwollen und tut höllisch weh. Mal sehen, wie schnell er sich erholen wird...
Ansonsten hat der Kreislauf alles wunderbar mitgemacht. Mein Pulsdurchschnitt lag bei 146, zwischendrin hatte ich Phasen mit höheren Pulsen, aber niemals über 165. Von dieser Seite war der Lauf sehr erfolgreich!
Freitag, 10. August 2007
Kein langer Lauf heute
Zum Glück, muß ich sagen: das Wetter ist dermaßen eklig (kühl, regnerisch, neblig, feucht), daß ich eigentlich ganz froh darüber bin. Aber ich hole das nach: morgen muß ich zwar nicht zur Arbeit, aber es hindert mich keiner daran, die S-Bahn nach Friedrichsdorf zu nehmen, in die Tingelbahn nach Köppern umzusteigen und von dort den Weg zurückzulaufen!
Donnerstag, 9. August 2007
Regenlauf in Köppern
Am Anfang störte der Regen ein bißchen, aber das gab sich schnell. Schlimmer war, daß der Weg auf langen Strecken aufgeweicht, vermatscht und rutschig war; teilweise verdeckten Pfützen auf der ganzen Wegbreite die Laufspur. Unter diesen Umständen ging es nur darum, heil wieder anzukommen, sprich ohne auszurutschen oder umzuknicken. Geschwindigkeitstraining war heute nicht drin.
Egal, es hat trotzdem Spaß gemacht. Und so langsam war ich auch nicht: ich beendete nach 45:40 Minuten bei einem Pulsdurchschnitt von 143. Ich muß wieder lustig ausgesehen haben, jedenfalls traf ich im Treppenhaus zwei, drei Kollegen, die mir alle unabhängig voneinander die Dusche nahelegten...
Für morgen habe ich mir vorgenommen, morgens mit der S-Bahn zur Arbeit zu fahren und abends zurückzulaufen. Das dürften etwa 22 km sein. Mal sehen, ob ich das organisiert bekomme bzw. den Schweinehund überwinden kann!
Dienstag, 7. August 2007
Köpperner Mittagspause
Ein Wort zum Gewicht: meine Kilos purzeln langsam, aber beständig. Jetzt bin ich mehr oder weniger stabil bei 75 angekommen. Was aber in den Zahlen nicht unbedingt so rüberkommt: mein Bauch ist weg! Jedenfalls wurde ich schon von Kolleginnen und Kollegen ein paarmal gefragt, ob ich abgenommen hätte. Ich muß nur noch den Trend ein bißchen weiter fortführen, dann paßt das schon mit dem Gewicht!
Sonntag, 5. August 2007
Lauf mit Jörg
Er wollte einen langen Lauf über 2,5 Stunden machen. Das war mir zuviel, aber ich konnte die ersten 10 km laufen und aufhören, während Jörg weiterlief. So beschlossen wir es. Wir liefen ziemlich schnell los, wir hatten ein 4:40er Tempo drauf, aber bei der ersten höflichen Nachfrage von ihm, ob es in Ordnung sei, wurden wir wieder langsamer. Die Strecke kannte ich nicht, wir liefen zunächst an der Nidda durch Heddernheim, dann durch die Nordweststadt nach Niederursel und von dort in Richtung Riedberg, zurück nach Heddernheim und trennten uns am Eschersheimer Schwimmbad wieder.
Einen Teil dieser Strecke kannte ich doch: zwischen Niederursel und Riedberg waren wir schon mal spazieren gewesen, und zwar beide vollständigen Familien. Das war der letzte Spaziergang im Dezember 2005 vor meiner Operation. Damals wußte ich nichts darüber, daß sie mir bevorstand, aber ich mußte an jeder Ecke Halt machen und mich bei jeder möglichen Gelegenheit hinsetzen, weil die Luft nicht reichte. Heute konte ich die gleichen Felder im Laufen durchqueren, nicht ohne Genugtuung!
Am Ende hatte ich 10,7 km in 1:02 Stunden absolviert, was einen Durchschnitt von 5:47 min/km ergibt. Mein Pulsdurchschnitt lag bei 150.
Ich nutzte die Gelegenheit, um Jörg an das Kilometerspiel zu erinnern - er ist noch nicht dazu gekommen, sagte er...ö
Samstag, 4. August 2007
Niddalauf, wieder mit Franziska
bis zur Abzweigung nach Berkersheim. Nach 1:06 Stunden hatten wir 10,5 km geschafft, mein Durchschnittspuls lag bei 132, und es reichte sogar für einen kleinen, aber heftigen Sprint am Schluß.
Donnerstag, 2. August 2007
Purzel... wieder ein Streckenrekord gefallen
Wir liefen los und erzählten uns gegenseitig die letzten Neuigkeiten, ich war ja drei Wochen nicht da gewesen, und wir sitzen nicht mehr im gleichen Raum. Irgendwann merkte ich, dass seine Antworten etwas abgehackt kamen - wir waren wohl zu schnell. Aber der Ehrgeiz war da: ich hatte von meiner Zeit am Dienstag erzählt, und beim ersten Drittel war klar, wenn wir das Tempo beibehalten, schaffen wir es nochmal mit dem Streckenrekord.
Irgendwann im Wald fing es an zu regnen, was eine große Erleichterung war; ich hätte das lange T-Shirt nicht anziehen dürfen. An der letzten langen Steigung, die meine Schwäche und gleichzeitig seine Stärke ist, liefen wir im gleichen Tempo nebeneinander, einer lauter schnaufend als der andere. Da schüttete es auch glücklicherweise eimerweise. Am Ende dieser Steigung drückte Akki nochmal aufs Tempo, und ich hielt eine Weile mit, bis ich etwa 300 Meter vor dem Ende doch langsamer wurde.
Geschafft! Akki machte 42:52 Minuten, während ich auf 43:06 kam. Mein Durchschnittspuls lag dabei bei akzeptablen 147, aber wir waren beide so verausgabt, dass es uns überhaupt nichts ausmachte, an der Ampel von vorbeifahrenden Autos geduscht zu werden.
Dienstag, 31. Juli 2007
Köpperner Mittagslauf, schneller
Laufen im Urlaub
Ich war ganz fleißig: pünktlich jeden 2. Tag bin ich gelaufen, und zwar oft mit Franziska, einmal mit Dirk, einer Urlaubsbekanntschaft mit gleicher Leidenschaft (und gleichem Leiden - er hat eine Knie-Arthrose), einmal mit Luis und ein paarmal allein.
Zur Unterstützung hatte ich meine alte, billige Pulsuhr aus dem Karstadt, die zwar nicht sehr zuverlässig für die Langzeit-Pulsüberwachung am Tag ist (sie kommt mit den Pulsschwankungen meines Herzen nicht zurecht), aber zum Trainieren doch einigermaßen funktioniert. Eigentlich erstaunlich, das Ding hat damals in einer Sonderaktion 5 Euro gekostet! Für die Streckenmessung nahm ich den Forerunner 201 meines Kollegen mit, der ihn mir immer noch leihweise überlassen hat, da er das Verbindungskabel noch nicht gefunden hat. Der Forerunner hat wie eh und je die gleichen Probleme: er findet manchmal seine Satelliten nicht oder verliert sie zwischendurch. Aber da ich immer mehr oder weniger die gleiche Strecke gelaufen bin, kann ich die Streckenmessung als gut genähert betrachten :)
In den drei Wochen (und einen Tag, ich zähle den gestrigen Montag mit, der mein letzter Urlaubstag war) habe ich satte 112 km geschafft. Das Tempo variierte zwischen knapp unter 6 min/km (Lauf mit Dirk) und knapp über 7 min/km (Läufe mit Franziska). Mein Knöchel nahm mir die unebenen, steinigen Wege übel, er schmerzte zwischendrin ganz schön und war auch ziemlich angeschwollen. Aber die Mühe hat sich sehr positiv ausgewirkt: der gestrige Lauf an der Nidda war der schnellste, den ich bisher geschafft habe. Ich lief 14 km in 1:10 Stunden, was einem Durchschnittstempo von 5:02 min/km entspricht.
Nebenbei habe ich trotz der guten spanischen Küche etwas abgenommen und hatte gestern erstmals seit langem eine 75 vor dem Komma (was heute wieder vorbei war, aber der Trend ist eindeutig :). Die Jahreskilometer nehmen im Gegensatz zu, ich bin jetzt bei 814 km angelangt. Ich bin ganz stolz und glücklich!
Sonntag, 8. Juli 2007
Mein zweiter Halbmarathon
Ich hatte mich schon lang auf die 10 km festgelegt, um mich nicht zu überanstrengen. Kollege Akki war es sowieso nicht recht, bei einem Halbmarathon anzutreten und dabei eventuell Letzter zu werden. Kollege Markus meinte aber, er wäre sich nicht sicher, ob er überhaupt antreten wollte, aber wenn, dann käme für ihn nur den Halbmarathon in Frage. Ich war in der letzten Zeit ganz gut drauf und dachte, ich kann es mal probieren - wenn Markus den Halbmarathon läuft, bin ich dabei.
Heute morgen war wieder ein wunderschöner Tag, frisch, sonnig, blauer Himmel, duftende Wiesen. Akki ist nicht angetreten, er war die letzten Tage krank, und Markus ist einfach nicht erschienen. Mir egal, ich beschloss, das Wagnis einzugehen und trug mich für die lange Strecke ein. Nach einer halben Stunde Bangen und Zweifeln ging der 10-km-Lauf los. Ich klatschte als Zuschauer mit, und es war also beschlossene Sache. Zehn Minuten später startete der Halbmarathon.
Es lief ganz gut, aber das Gelände machte mir ein bißchen angst. Start und Ziel waren auf dem Sportplatz, der etwas höher gelegen ist und auf den man über eine ziemlich steile Rampe muß, die als Krönung einer etwa 300 Meter langen Steigung aufgebaut ist. Runter war das natürlich kein Problem, aber ich dachte gleich mit Schreck an die letzten Meter.
Ich lief in der Menge mit und hatte nicht allzu hohe Ambitionen. Ich wollte ankommen und eventuell meine 2:10 Stunden, die ich mir für Mainz vorgenommen hatte, einhalten. Dafür brauchte ich einen Durchschnitts-Pace von etwa 6 Minuten/km. Ich hielt mich anfangs relativ konstant daran, bis ich irgendwann merkte, daß es doch etliche Steigungen gab, zwar nicht zu starke, aber ich kann lange Steigungen nicht ausstehen. Also mußte ich bei Gefälle oder Ebene etwas mehr Gas geben.
Die ersten 10 km passierte ich bei 54 Minuten, was eindeutig zu schnell war - das Tempo kann ich doch nicht halten. Zwar versuchte ich das, aber es gelang mir bei den immer wieder vorkommenden Steigungen eben nicht. Zwischendrin bekam ich Besuch von meinem ganz persönlichen Hammermann, dem Vorhofflimmern: rasender Puls, Kribbeln in Händen und Füßen, ein metallisches Gefühl beim Einatmen und Beine wie Blei, das Gefühl, als würde man in Honig laufen. Im Bewußtsein, daß ich da Warnsignale übertönte, ging ich diesmal nicht, sondern versuchte weiterzulaufen, was einigermaßen gelang - im Schneckentempo. An jeder Verpflegungsstation trank ich etwas Wasser und kippte mir einiges über den Kopf.
Trotzdem schaffte ich irgendwann auf einer kleinen Anhöhe Kilometer 20, wo ein freundlicher Helfer mir bedeutete, von hier an gehe es nur noch bergab, und ich sei schon da. Pustekuchen! Den Trick kannte ich. Zwar ging es wirklich bergab, aber an der letzten Einbiegung nur noch nach oben. Hier machten alle Läufer, die schon fertig waren, jedem Ankommenden Mut, sie feuerten mich an: gib alles! Geht nicht, dachte ich, ich hab schon alles gegeben, mehr hab ich nicht.
Am Ende der Rampe anekommen, wurde mein Name über die Lautsprecheranlage durchgesagt ("Josef" - also ich bitte euch!), und ich schaute wohl etwas verdutzt, weil mir eine Helferin noch zeigte, wo das Ziel sei - eine halbe Bahnrunde weiter. Ich war völlig erschöpft, aber irgendwie schaffte ich sogar eine minimale Temposteigerung und erreichte das Ziel bei 2:12:01 Stunden.
Ich bin ganz glücklich: es war beinahe eine Punktlandung, und ich bin nicht umgefallen. Was mir aber schon auffiel: es war insgesamt ein schneller Lauf. Mit meinem Ergebnis bin ich auf Platz 174 von 186 Läufern, vorletzter meiner Altersgruppe - und mit meiner Mainzer Zeit wäre ich mit Abstand Letzter geworden!