Von der Herzoperation Silvester 2005 zum Marathon Oktober 2007

Sonntag, 25. September 2011

Meine Marathonvorbereitung in Zahlen

Läufer sind Zahlenfetischisten. Zumindest dieser hier kann sich viel besser motivieren, wenn er handfeste, nachprüfbare Fakten in sein Tagebuch eintragen kann. Die Auswertung ist dann schon Teil der Belohnung.

Für meinen Marathon suchte ich mir einen Trainingsplan von Klemmbrett Karraß aus der Achim-Achilles-Webseite aus: Marathon unter 4 Stunden. Mittlerweile habe ich gelernt, daß es viele verschiedene Pläne gibt, mit jeweils unterschiedlichem Hintergrund und Philosophie, und daß sie mitunter ganz unterschiedlich ausfallen. Ich entschied mich für diesen aus rein pragmatischen Gründen: ich hatte schon mal damit gute Erfahrungen gemacht, er war kostenlos, und er schien mir durchführbar. Mein Gedanke war: Hauptsache ein Plan. Ich brauchte eine unabhängige Instanz, die mich auch dann zum Laufen motivierte, wenn ich keine Lust hatte. Hat funktioniert, und an dieser Stelle bedanke ich mich schon mal bei Jens Karraß für die geleistete Hilfe!

Die Zahlen: wenn ich am kommenden Sonnstag den Marathon laufe, werde ich 14 Wochen trainiert haben. Ja, der Plan ging nur 12 Wochen, aber aus einer Unsicherheit heraus begann ich zwei Wochen früher und hatte so eine kleine Verfügungsmasse, um mich an die strengen Regeln des Plans zu gewöhnen.

In dieser Zeit war ich 48 Mal laufen (bis zum Ende werden es 51 sein). Durchschnittlich viermal pro Woche, manchmal nur drei, gegen Ende auch fünf. Dabei verbrachte ich 66:36 Stunden auf den Beinen und legte 692 Kilometer zurück. Dabei verbrannte ich 53.924 kcal. Diese letzte Zahl ist nur ein Schätzwert, den die Sportuhr anhand der eingegebenen Parametern ausrechnet, aber in dieser Zeit habe ich 5 Kilo abgenommen. Wenn ich bis in den Januar zurückblicke, dann habe ich seitdem über 1.500 km zurückgelegt und etwa 10 Kilo abgenommen.

In dieser Zeit habe ich unterstützend ein paar Dinge getan, die ich sonst nicht tat: erstens, ich war zweimal wöchentlich im Fitnesstudio und habe an meiner Rücken- und Bauchmuskulatur gearbeitet. Zweitens habe ich wesentlich mehr gedehnt, und auch wenn ich immer noch steif wie ein Stock bin, bin ich wenigstens ein etwas flexiblerer Stock geworden :) Drittens habe ich das 100-Pushups-Programm einigermaßen durchgezogen (ich habe es nicht ganz geschafft, aber ich habe auch noch nicht aufgegeben!), ich stecke noch in der 5. Woche fest. Jedenfalls bin ich jetzt in der Lage, aus dem Stand 50 Liegestütz zu machen - so viele wie noch nie.

Viertens habe ich in den letzten Wochen eine strenge Low-Carb-Diät durchgezogen mit dem Ziel, das Carboloading vor dem Marathon noch besser zu unterstützen. Die Idee ist, sowenig Kohlenhydrate wie möglich zu sich zu nehmen, auch und gerade vor den langen Läufen. Dabei gewöhnt man den Körper daran, effektiver mit den Glykogenspeichern umzugehen. Wenn man dann vor dem Wettkampf diese auffüllt (auf die vielen Nudeln freue ich mich jetzt schon!), dann werden sie erstens noch voller, und zweitens kann der Organismus noch viel mehr Nutzen daraus ziehen. Es ist ein Versuch, und ich kann es natürlich nicht messen, aber ich bilde mir ein, beim Koberstädter Halbmarathon davon profitiert zu haben.

Stichwort Wettkämpfe: während dieser Vorbereitung habe ich meine Persönliche Bestzeit sowohl für die 10 Kilometer (von 50 auf 48 Minuten) als auch für den Halbmarathon (von 1:50 h auf 1:45, wobei hier die Strecke ein wenig kürzer war, so daß ich realistischerweise 1:46:30 angeben müßte). Die 5 km bin ich noch nicht gelaufen, der Marathon ist am Sonntag. Das Ziel, den Marathon unter 4 Stunden zu finishen, werde ich wohl ziemlich sicher erreichen. Jetzt will ich sehen, wie weit ich darunter komme, wobei ich in erster Linie heil und glücklich ankommen möchte.

Alles in allem bin ich gut vorbereitet, ich hatte auch Glück, während dieser Zeit nicht ernsthaft krankgeworden zu sein; auch habe ich mich nicht verletzt. Und auch wenn ich jetzt langsam ein bbißchen nervös werde, muß ich sagen: ich freue mich auf Sonntag!

1 Kommentar:

Blumenmond hat gesagt…

Ich bin auch ein Zahlenfreund und Pläne motivieren, ja so würd ich mich auch vorbereiten. Ich hoffe, dass sich die Temperaturvorhersagen noch etwas nach Unten regulieren. Eigentlich ist Köln ja eher Regen und kalt anstatt. Aber et kütt wie et kütt... wissen wir ja und ich wünsch Dir den tollen Marathon.