Von der Herzoperation Silvester 2005 zum Marathon Oktober 2007

Donnerstag, 31. Mai 2007

Schneller Mittagslauf nochmal

Heute bin ich nochmal mit Kollege Markus gelaufen, der es wohl doch ein bißchen ernster betreiben will. Jedenfalls waren wir nur zu zweit, weil der dritte Kollege in einem Meeting mit ungewisser Endzeit war (wir hätten warten sollen - 20 Minuten nach unserem Start war das Meeting zuende).

Es wurde wieder ein schneller Lauf. Das Wetter war optimal, nicht so kalt wie neulich, etwas bewölkt und lange nicht so windig. Wir liefen die gleiche Strecke wie am Dienstag, und wieder purzelte der Streckenrekord - diesmal auf 46:07. Mein Pulsdurchschnitt lag bei 146 bei einem Maximum von 182.

Generell habe ich etwas höhere Pulse, was auf die niedrigere Betablocker-Dosis zurückzuführen ist. Gestern hatte ich einen beinahe "normalen" Durchschnitt von 52 im ganzen Tag - fast perfekt, wären nicht drei kurze Attacken von 247, 242 und 246 gewesen. Ich habe auch schlecht geschlafen, weil ich im Liegen wieder Herzrasen hatte (aber nicht gemessen, die Pulsuhr hatte ich schon ausgezogen). Aber ich gebe dem Körper noch ein bißchen Zeit, sich umzustellen. Ich war während des Tages auch spürbar wacher :)

Dienstag, 29. Mai 2007

Rennen im Regen in Köppern

Seit gestern Abend habe ich die Betablocker-Dosis reduziert. Es war nämlich so, daß ich viel zu häufig niedrigen Puls hatte (um die 40), dabei relativ selten zu hohen Puls. Ich hoffe, wenn ich den Betablocker reduziere, wird sich mein Ruhepuls etwas normalisieren, und wenn ich auch dabei riskiere, daß die Herzrasenattacken ein bißchen häufiger kommen, ist das sicher erträglicher, als ständig im Halbschlaf zu leben. Heute hatte ich gleich eine 4-Minuten-Periode mit Puls um 228, aber das war zu erwarten - mal sehen, wie sich das entwickelt.

Heute ist Kollege Markus wieder mitgelaufen. Er hatte das Training in letzter Zeit etwas vernachlässigt, aber er wollte heute unbedingt mitlaufen, weil es sonst hinten und vorne für die angesagten Läufe nicht reichen wird. Wir wollen nämlich im Juli, August und vielleicht sogar schon im Juni an Volksläufen hier in der Region teilnehmen.

Das Leben ist ungerecht: der Kollege ist derjenige von uns dreien, der am wenigsten trainiert hat. Trotzdem ist er fit wie ein Turnschuh. Wir liefen bei Regen, Kälte und Wind gleich etwas schneller los, einfach weil es ungemütlich da draußen war. Wir behielten das Tempo bei, und obwohl er schnaufte und sich beschwerte, hatte er mehr Puste als ich. Aber nach der letzten Steigung waren wir erst bei Minute 37, was eine ganz gute Zeit versprach. Also liefen wir weiter, und siehe da: heute knackten wir den Streckenrekord. Wir liefen 7,9 km in 47:33 Minuten, was in etwa 6:03 min/km entspricht.

Hinterher waren wir total durchnäßt und etwas unterkühlt, und die Dusche lohnte sich: wir sahen aus wie die reinsten Schlammcatcher. Körperlich war das in Ordnung; zwar hatte ich einen höheren Pulsdurchschnitt (145), aber das Maximum war bei erträglichen 158.

Montag, 28. Mai 2007

Abendlauf im Niddapark

Nachdem es gestern mit dem gemeinsamen Lauf nicht geklappt hatte, sind Franziska und ich heute am Abend gelaufen. Marie war schon im Bett, die Großen durften noch etwas aufbleiben, und wir sind bei kühlem Wetter und leichtem Nieselregen gegen 20:00 Uhr losgelaufen.

Es war ein geruhsamer Lauf. Franziska wollte nicht zu schnell und nicht zu lang laufen, und mir war es recht, da ich von gestern noch den Muskelkater in den Beinen spürte. So konnten wir uns über unsere Kinder, unsere Finanzen und allgemein über unsere Ehe austauschen :)

Bei dem Thema läuft es sich gerne länger. Wir liefen mehr oder weniger ziellos durch den Niddapark, wobei ich versuchte, die nicht-asphaltierten Wege zu erwischen. Das ging im allgemeinen ganz gut. Am Ende waren wir sogar noch fit genug für einen kleinen, aber heftigen Spurt.

Gelaufen sind wir 12 km in 1:22 Stunden, was dann doch gar nicht mal so langsam ist (6,8 Min/km). Mein Puls war im Durchschnitt bei 126, nach dem Spurt am Ende zeigte die Uhr 186 an - so fühlte ich mich aber auch.

Sonntag, 27. Mai 2007

Niddalauf im Regen

Obwohl ich eigentlich vier Läufe pro Woche absolvieren wollte, war ich gestern körperlich nicht in der Lage (das Wetter haute mich mit der Keule um, so daß ich praktisch den ganzen Tag am Schlafen war).

Aber dann kam abends das Gewitter, und obwohl es vielerorts Überschwemmungen und Unfälle gab, fand ich das ganz prima. Heute war ich wieder fit, und wir liefen wieder an der Nidda mit unserer Tochter Marie.

Leider hatte sie nicht soviel Ausdauer (oder ich nicht soviel Geduld), also trennte ich mich von Frau und Tochter und lief alleine weiter.

Es wurde ein toller Lauf: ich lief 14,6 km, und zwar relativ schnell. Mittendrin erwischte mich nämlich wieder ein Gewitter, zuerst wurde es windig, dann prasselte der Regen runter. Das verschaffte mir Kühlung und trieb mich ein bißchen an, endlich mal ins Trockene zu kommen.

Nach 1:33 Stunden war ich wieder daheim - völlig durchnäßt, aber ganz glücklich und zufrieden. Ich habe einen Durchschnitt von 124 eingehalten, wobei ich 1:18 in dem Bereich war, nur kurzzeitig auf 144 kam und 13 Minunten unter dem eingestellten Minimum vom 115 war - das werden die ersten Minuten mit Marie gewesen sein.

Freitag, 25. Mai 2007

Köpperner Hitze

Mein Kollege hatte gestern ein Einsehen und ist mit mir gelaufen. Das war gar nicht mal so schlecht, denn mir ging es nicht so gut, ich hatte Kopfweh, war total müde und hatte die ganze Zeit zu niedrigen Puls (bis zum Mittag einen Durchschnitt von 39 mit einigen Ausreißern nach unten: 32, 34, 35). Das weiß ich, weil ich das schon morgens gespürt hatte und deswegen die Pulsuhr gleich eingeschaltet hatte.

Wäre ich Radfahrer bei der Telekom, hätten mich meine Pulswerte nicht im mindesten irritiert, aber so war das doch etwas lästig :)

Jedenfalls liefen wir die gewohnte Köpperner Strecke von 8,4 km. Nach einer Weile kam ich auch ganz gut rein, wobei ich ziemlich stark schwitzte. Mein Kollege hatte es aber schwerer, er war ja auch ein paar Wochen nicht mehr richtig gelaufen, weil er sich für ein Radrennen vorbereitet hatte, und kam entsprechend aus der Puste. Auf der letzten langen Steigung, bei der er mich traditionell abhängt, ging es diesmal umgekehrt aus: ich lief weiter, während er kurze Gehpausen einlegen mußte. Nicht, daß ich schadenfroh klingen wollte, aber das tat schon gut :)

Nach 52:55 Minuten waren wir soweit. Ich hatte einen Pulsdurchschnitt von 131 mit einem Maxmum von 147 - ein sehr gleichmäßiger Lauf also. Ich war zufrieden.

Abends war ich dann mit Franziska Tango tanzen. Ich hatte meine Tabletten entgegen meiner Gewohnheit vorher genommen, und vielleicht lag es daran, aber ich war total unkonzentriert, schwitzte stark und war überhaupt froh, als es vorbei war.

Mittwoch, 23. Mai 2007

Einsamer Mittagspausenlauf in Köppern

Gestern mußte ich wieder alleine laufe, weil die Kollegen anderweitig beschäftigt waren. Zudem wurde es ein ziemlicher Blindflug: ich mußte ohne Pulsuhr laufen, weil ich den Brustgurt mal wieder vergessen hatte, und der Forerunner schaltete sich mittendrin ab, weil der Akku leer war.

Schwül war es, ein ziemliches Kopfweh-Wetter, und ich lief vor allem deswegen, weil ich hoffte, daß es meinem Kopf danach besser gehen würde. Ich nahm einen alternativen Weg, der länger durch den Wald führte, weil ich nicht so gern in der Sonne laufen wollte.

Brauchte ich aber auch nicht. Auf der Hälfte des Weges fing es an zu gewittern, und ich wurde schön vom Regen abgekühlt. Das Timing war perfekt, denn der Regen hörte auf, sobald ich wieder in der Firma angekommen war.

Ich lief 8,4 km in 52:31 Minuten, wobei ich nicht weiß, was mein Puls in der Zeit getan hat. Ich nehme an nichts Gutes, weil es ziemlich anstrengend wurde und ich hinterher völlig K.O. war.

Sonntag, 20. Mai 2007

Langer Lauf, vier pro Woche werden langsam Standard

In der Absicht, einen vierten Lauf pro Woche zu etablieren, bin ich heute wieder Richtung Nidda gestartet. Franziska wollte ursprünglich mit, tat es aber dann doch nicht, weil es heute schwül war und ausserdem die Zeit wegen abendlicher Termine zu knapp war. Also lief ich alleine.

Ich hatte den Forerunner meines Kollegen
dabei (der es immer noch nicht geschafft hat, das PC-Kabel dafür ausfindig zu machen und mit mir deswegen noch nicht ins Geschäft gekommen ist - ich werde ihm das Ding abkaufen, wenn es komplett vorliegt). Also lief ich auch weniger bekannte Wege entlang, sprich nicht vermessene. Ich lief die Nidda entlang bis zur Brücke der Rosa-Luxemburg-Strasse und bog dann ab in die verzweigten Wege des Niddaparks. Irgendwann unterquerte ich die A66, dann die S-Bahn-Linie und lief in Richtung Grüneburgpak. Dort angekommen, lief ich genau eine Runde und machte mich auf ungefähr gleichem Weg wieder zurück.

Es lief nicht allzu gut. Die Hitze machte mir zu schaffen, die Beine wurden zwischendrin so schwer, daß ich eine Gehpause einlegen mußte. Aber mein Herz war brav und blieb in zivilisierten Pulsbereichen, also raffte
ich mich auf und lief weiter.

Es lohnte sich. Nach einer Weile waren die Beine wieder einigermaßen willig, es kam etwas Wind auf, der mich abkühlte, und die Welt sah wieder ganz anders aus. Nach genau 2 Stunden hatte ich 15,4 km hinter mich gebracht, und ich kam ziemlich fertig, aber zufrieden nach Hause. Dort mußte ich mir Sprüche von meinen Kindern anhören, weil die Funktionsklamotten überall Salz abgesondert hatten, und von meiner Frau bekam ich Schimpfe, weil ich so lang unterwegs gewesen war. Entschuldigung!

Die Werte, wie immer zur Dokumentation: 2:00 Stunden, 15,42 km, Pulsdurchschnitt 129, 171 Max. Ich war ziemlich brav: 1:45 Stunden war ich im definierten Pulsbereich zwischen 115 und 135, 9 Minuten darüber, 5 Minuten darunter.

Niddalauf mit Franziska


Heute konnten wir uns ohne Kinder abseilen und eine normale Laufeinheit genießen :)

Wir liefen wie immer an der Nidda, heute bis zur Abzweigung nach Berkersheim. Insgesamt waren das 9,56 km in 1:02 Stunden; der Durchschnitt war bei 131 und am das Maximum im Endspurt bei 168. War ein zügiger Lauf, der aber nicht zu schnell war, so daß ich auch nach dem Endspurt noch das Gefühl hatte, mich nicht völlig ausgepowert zu haben.

Heute bekam ich ein Bild von mir aus dem Mainzer Halbmarathonlauf. Ich finde es gut gelungen und stelle es deswegen hier rein :)


Freitag, 18. Mai 2007

Vatertags-Lauf

Gestern war Vatertag. Ich durfte herrlich ausschlafen und bekam gegen 10 Uhr morgens eine heiße Tasse schwarzen Tee und zwei frischgebackenen Croissants mit Erdbeermarmelade ans Bett gebracht - wie schön :) Danke, Luis!

Nachdem wir den restlichen Vormittag mehr oder weniger mit Gammeln verbracht hatten, beschlossen Franziska und ich, am Nachmittag laufen zu gehen. Marie wollte aber unbedingt mitlaufen, und so nahmen wir sie mit.

Dazu muß man sagen, daß sie 7 Jahre alt ist und bisher nur ein einziges Mal gelaufen ist - das allerdings erstaunlicherweise ausdauernd: sie schaffte damals gleich 6 km und war pudelstolz. Danach wollte sie schon ein paarmal mitlaufen, war aber wegen einer Impfung verhindert. Jetzt wurde es also unausweichlich.

Wir liefen gemeinsam im Schneckentempo exakt 30 Minuten für eine Strecke von 3,6 km - da ging auf einmal nichts mehr. Mariechen bekam Seitenstechen und wollte nicht mehr :(
Nach kurzer Beratung entschieden wir, daß meine Frau, deren Laufpensum noch lange nicht erfüllt war, weiterlaufen durfte, während ich mit Marie zurückblieb. Nach weiteren 20 Minuten kam sie uns wieder entgegengerannt. Ihr ging es prima, sie hatte sich auspowern dürfen, während ich völlig unbefriedigt war.

Wir beschlossen, zu wechseln: Franziska lief zurück mit Marie, und ich durfte eine längere Runde drehen. Das tat ich dann: ich lief 11,6 km in 1:14 Stunden bei einem Pulsdurchschnitt von 128 und 138 Max. Zusammen mit den 3,6 km mit 108 Schnitt ergibt das 15,2 km :)

Dienstag, 15. Mai 2007

Etwas schnellerer Lauf in Köppern

Heute waren wir besser drauf: Kollege röchelt zwar noch, aber sein Schnupfen ist mittlerweile viel besser, und auch ich fühlte mich fit. Das Wetter war recht kühl, so daß wir keinen Hitzeschlag fürchten mußten. Also liefen wir wieder etwas schneller, wobei wir noch gut Luft hatten, um uns zu unterhalten: über die anstehenden Aufgaben im Büro, über unsere sportlichen Aktivitäten und unseren jeweiligen Ehrgeiz, über den Einfluß von Frau und Kinder auf unser Trainingspensum. Und über unseren dritten Kollegen, der sich zwar eifrig zu Laufveranstaltungen anmeldet, aber bislang an Trainingseinsatz fehlen läßt. Dummerweise ist er doch der sportlichere von allem, so daß wir nicht einfach sagen können: zur Strafe wird beim nächsten Lauf abgehängt und gut is.

Jedenfalls fehlten uns heute nur 36 Sekunden für den Streckenrekord, wir hatten 49:48 Minuten bei einem Durchschnitt von 137 und einem Maximum von 173. Und diesmal war ich danach nicht völlig fertig, sondern konnte mich tatsächlich besser artikulieren als nur mit "jap!" oder gar "japs!" antworten :)

Sonntag, 13. Mai 2007

Zwei Niddaläufe am Wochenende

Gestern bin ich an der Nidda gelaufen, und zwar eine längere Einheit. Angefangen hatte ich mit meinem Sohn, der wieder einen Anlauf genommen hat (und diesmal 17 Minuten gehalten hat - er macht sich!).

Wir liefen zunächst in die gewohnte Richtung auf dem Weg nach Bonames, dann machte Luis kehrt und ich lief weiter. Irgendwann fiel mir ein, daß er keinen Schlüssel dabeihatte, und da der Rest der Familie gerade im Kino war, würde er auf mich warten müssen. Also kehrte ich auch um und lief etwas schneller, um ihn auch einzuholen. Nach der Schlüsselübergabe behielt ich die Richtung bei und lief niddaabwärts in Richtung Heddernheim, Praunheim und Hausen; an der Niddabrücke hinter dem Hausener Schwimmbad machte ich kehrt ung lief die Strecke mehr oder weniger auf gleichem Weg wieder zurück. Das kann man schön mit dem gmaps pedometer darstellen, den ich neulich irgendwo entdeckt habe. Feine Sache!

Am Ende hatte ich 1:41 Minuten bei einem Durchschnittspuls von 135 und 169 Maximum bewältigt, die Strecke betrug 15,5 km. Ich hatte danach etwas Muskelkater und einen dicken Knöchel, aber heute ging es mir wieder gut.

So gut, daß ich am Abend wieder loslief. Franziska kam mit, wir machten eine lockere Runde auf der gewohnten Niddastrecke. Diesmal brauchten wir 1:07 Stunden für 8,7 km bei einem Durchschnitt von 119 und einem Maximum von 157.

Am Ende des Laufs machten wir einen kleinen Sprint, und siehe da: es war wie eine Offenbarung, ich fühlte mich so richtig fit. Es war zwar kurz, aber perfekt: die Luft reichte, die Beine taten, was ich wollte, ich fühlte mich leicht, stark und gesund, und da war etwas, was ich nach der Operation noch nie gespürt hatte: da geht noch was! Ich hatte noch Reserven und war nicht am Limit. Hach, war das toll :)))

Freitag, 11. Mai 2007

Lockerer Lauf in Köppern

Gestern habe ich die Pause nach dem Mainzer Halbmarathon beendet und bin mit meinem Kollegen wieder in Köppern gelaufen. Der war etwas verschnupft, ich hatte einen dicken Knöchel, so daß wir keine lange Diskussion brauchten, um uns darauf zu einigen, daß wir locker laufen wollten.

Wir liefen die bekannte Strecke um Köppern herum. Die Wege sind nach dem Regen der letzten Tage wunderbar weich, es roch überall nach Wald und Feuchtigkeit, es war eine Wonne :)

Wir liefen die 8,4 km in 55 Minuten bei einem Durschnittspuls von 133 und 176 Maximum - wir hielten uns als an unsere Vorsätze. Hinterher tat mir der Knöchel sogar weniger weh, wahrscheinlich, weil er dann warmgelaufen war.

Montag, 7. Mai 2007

Halbzeit

Das wäre also geschafft: gestern bin ich in Mainz den Halbmarathon gelaufen. Ein tolles Erlebnis!

Wir hatten ein unglaublich schönes Sommerwetter, und die Stimmung war fröhlich und ausgelassen. Es gab ein vielfältiges Rahmenprogramm, da waren Zuschauer in Massen, und auch die Teilnehmer waren zum Teil phantasievoll be- und verkleidet. Außerdem gab es mehrere verschiedene Kategorien: die Handbiker mit ihren nach Hi-Tech aussehenden Räder, die "normalen" Halb-, Zweidrittel- und Ganzmarathonis, und jede Menge Kinder in den Schülerklassen.
Am Abend zuvor hatte ich einige Mitläuferinnen und Mitläufer (sehr nette Leute übrigens!) aus dem Kilometerspiel kennengelernt und mich mit Kohlenhydraten in Form von Nudeln vollgepumpt.

Gegen 9:10 bin ich in die Startaufstellung und erwischte einen Platz, der nicht allzu weit hinten lag. Dann hieß es warten, es wurde langsam voller, die Menschen ungeduldiger, die Spannung stieg. Kurz vor dem Start bekam ich noch eine SMS von meinem Bruder aus Hamburg, dann ging es los!
Der Anfang war ganz entspannt, wir liefen durch die Innenstadt, was uns viel Schatten gab - das war auch nötig, denn es wurde wärmer, und ich schwitze ganz schön. Am Straßenrand war die Hölle los, viele viele Zuschauer, die den Läufern Mut machten und anfeuerten, was das Zeug hielt. Ich hielt ein 6-Minuten-Tempo bei Pulsen um die 148, was wunderbar klappte und keine Probleme machte. Die 10-km-Marke passierte ich genau bei 60 Minuten. Dann kamen wir am Dom vorbei, und die Strecke führte aus der Innenstadt in Richtung Süden.

Irgendwann wurde es doch beschwerlich: es war sonnig, vor mir eine weite Strecke geradeaus, voller Menschen bis das Auge reichte. Auf der Gegenfahrbahn kamen mir schon die Läufer entgegen, die den Wendepunkt schon erreicht hatten. Am Horizont sah ich eine Brücke mit vielen Zuschauern drauf - das würde der Wendepunkt sein, hoffte ich, aber als ich die Brücke passierte, ging es da immer noch geradeaus. Und kein Ende in Sicht. Und meine Beine fühlten sich an wie Blei.

Aus einem Lautsprecher kam Gute-Laune-Musik, "Ich will Spaß, ich geb Gas" von Markus, ich mußte lachen und gab wirklich ein bißchen Gas. Aber gleich darauf mußte ich mich bremsen: wieder Herzrasen, Puls auf 240 - ich mußte gehen. Ich ging eine Weile, bis mein Puls auf nomalere Werte kam, bei 140 lief ich dann weiter. Die Mimik wiederholte sich drei- oder viermal: ich fühlte die Beine schwer, die Uhr zeigte Fantasiewerte, ich mußte gehen. Immerhin schaffte ich irgendwann die Wendekehre und hatte dann noch 3,5 km zu laufen. Ich rechnete aus, daß ich es bei meinem anfänglichen Tempo die 2:10 Stunden ganz gut hinkriegen könnte - aber mein Tempo war jetzt weit davon entfernt. Die Zeit verging, die Strecke wurde nicht kürzer, meine Beine wollten nicht, ich auch nicht... bei km 20 lag dann ein Mann am Straßenrand und wurde von Sanitätern versorgt. Mir tat zwar alles weh, aber mir war schon klar, daß ich noch laufen konnte.

Auf der Zielgerade wurden die Zuschauer mehr, sie feuerten auch alle Läufer an, und die Stimmung wurde besser. Ich probierte eine kleine Temposteigerung, und siehe da: es klappte wunderbar, und es brachte sogar Entlastung, weil ich dann wohl andere Muskeln anspannen mußte als die, die jetzt völlig fertig nach dem Ende riefen. Ja, und tatsächlich: nur noch 100 Meter, 50, und da war das Ziel. Geschafft!

Mit den erreichten 2:25 h bin ich absolut zufrieden: zwar war das langsamer, als ich gedacht hätte, und ich bin auch nicht den ganzen Marathon gelaufen, wie ich mir das ursprünglich als Ziel gesetzt hatte. Aber auch ein halber ist eine Leistung!

Was ich aber dabei gelernt habe: für den ganzen ist es noch ein weiter Weg, da muß ich noch viel tun. Als Allererstes muß ich jetzt unbedingt abspecken; ich denke, mit 5 Kilo weniger hätte das Ganze viel mehr Spaß gemacht!

Freitag, 4. Mai 2007

Man kann die Uhr danach stellen...

Gestern mußte ich meinen Mittagslauf in Köppern wieder allein bestreiten, weil mein Kollege verschnupft war. Ich nahm mir vor, nicht zu schnell zu laufen, da ich vor dem Halbmarathon am Sonntag keine Verletzung riskieren wollte. Ich lief also relativ gemütlich, schaute kaum auf die Uhr und sah zu, daß ich die Steigungen ohne große Anstrengung schaffte.

Am Ende der Strecke war ich völlig überrascht: ich hatte exakt den gleichen Weg zurückgelegt, auf der Uhr standen 51:28 Minuten! Das ist jetzt kein Weltrekord, aber ich hätte durchaus zwei oder drei Minuten mehr erwartet, wo ich mich doch nicht übernehmen wollte. Offenbar speichert der Körper die gelaufene Geschwindigkeit, so daß man automatisch die gleiche Zeit läuft.