Von der Herzoperation Silvester 2005 zum Marathon Oktober 2007

Dienstag, 31. Juli 2007

Köpperner Mittagslauf, schneller

Und zur Krönung nochmal ein kleiner Streckenrecord in Köppern: heute schaffte ich die 8,2-km-Strecke in 44:14 Minuten - das ist ein Durchschnitt von 5:24 min/km. Der Durchschnittspuls war bei 150, was auch nicht zu schlecht ist. Hach, was gehts mir gut!

Laufen im Urlaub

Nach einem wunderschönen, aber etwas chaotischen Urlaub (wir sind völlig pleite) melde ich mich zurück im Blog.

Ich war ganz fleißig: pünktlich jeden 2. Tag bin ich gelaufen, und zwar oft mit Franziska, einmal mit Dirk, einer Urlaubsbekanntschaft mit gleicher Leidenschaft (und gleichem Leiden - er hat eine Knie-Arthrose), einmal mit Luis und ein paarmal allein.

Zur Unterstützung hatte ich meine alte, billige Pulsuhr aus dem Karstadt, die zwar nicht sehr zuverlässig für die Langzeit-Pulsüberwachung am Tag ist (sie kommt mit den Pulsschwankungen meines Herzen nicht zurecht), aber zum Trainieren doch einigermaßen funktioniert. Eigentlich erstaunlich, das Ding hat damals in einer Sonderaktion 5 Euro gekostet! Für die Streckenmessung nahm ich den Forerunner 201 meines Kollegen mit, der ihn mir immer noch leihweise überlassen hat, da er das Verbindungskabel noch nicht gefunden hat. Der Forerunner hat wie eh und je die gleichen Probleme: er findet manchmal seine Satelliten nicht oder verliert sie zwischendurch. Aber da ich immer mehr oder weniger die gleiche Strecke gelaufen bin, kann ich die Streckenmessung als gut genähert betrachten :)

In den drei Wochen (und einen Tag, ich zähle den gestrigen Montag mit, der mein letzter Urlaubstag war) habe ich satte 112 km geschafft. Das Tempo variierte zwischen knapp unter 6 min/km (Lauf mit Dirk) und knapp über 7 min/km (Läufe mit Franziska). Mein Knöchel nahm mir die unebenen, steinigen Wege übel, er schmerzte zwischendrin ganz schön und war auch ziemlich angeschwollen. Aber die Mühe hat sich sehr positiv ausgewirkt: der gestrige Lauf an der Nidda war der schnellste, den ich bisher geschafft habe. Ich lief 14 km in 1:10 Stunden, was einem Durchschnittstempo von 5:02 min/km entspricht.

Nebenbei habe ich trotz der guten spanischen Küche etwas abgenommen und hatte gestern erstmals seit langem eine 75 vor dem Komma (was heute wieder vorbei war, aber der Trend ist eindeutig :). Die Jahreskilometer nehmen im Gegensatz zu, ich bin jetzt bei 814 km angelangt. Ich bin ganz stolz und glücklich!

Sonntag, 8. Juli 2007

Mein zweiter Halbmarathon

Zur Überprüfung unserer Leistung im Mittagstraining hatte ich mit meinen beiden Kollegen ein paar Läufe im Kalender ausgemacht, an denen wir teilnehmen wollten. Der erste davon sollte der Stierstädter Kerbelauf werden, der einige Vorteile hat: er ist relativ flach, ist bei uns in der Nähe, und man kann zwischen einem 10-km-Lauf und einem Halbmarathon wählen.

Ich hatte mich schon lang auf die 10 km festgelegt, um mich nicht zu überanstrengen. Kollege Akki war es sowieso nicht recht, bei einem Halbmarathon anzutreten und dabei eventuell Letzter zu werden. Kollege Markus meinte aber, er wäre sich nicht sicher, ob er überhaupt antreten wollte, aber wenn, dann käme für ihn nur den Halbmarathon in Frage. Ich war in der letzten Zeit ganz gut drauf und dachte, ich kann es mal probieren - wenn Markus den Halbmarathon läuft, bin ich dabei.

Heute morgen war wieder ein wunderschöner Tag, frisch, sonnig, blauer Himmel, duftende Wiesen. Akki ist nicht angetreten, er war die letzten Tage krank, und Markus ist einfach nicht erschienen. Mir egal, ich beschloss, das Wagnis einzugehen und trug mich für die lange Strecke ein. Nach einer halben Stunde Bangen und Zweifeln ging der 10-km-Lauf los. Ich klatschte als Zuschauer mit, und es war also beschlossene Sache. Zehn Minuten später startete der Halbmarathon.

Es lief ganz gut, aber das Gelände machte mir ein bißchen angst. Start und Ziel waren auf dem Sportplatz, der etwas höher gelegen ist und auf den man über eine ziemlich steile Rampe muß, die als Krönung einer etwa 300 Meter langen Steigung aufgebaut ist. Runter war das natürlich kein Problem, aber ich dachte gleich mit Schreck an die letzten Meter.

Ich lief in der Menge mit und hatte nicht allzu hohe Ambitionen. Ich wollte ankommen und eventuell meine 2:10 Stunden, die ich mir für Mainz vorgenommen hatte, einhalten. Dafür brauchte ich einen Durchschnitts-Pace von etwa 6 Minuten/km. Ich hielt mich anfangs relativ konstant daran, bis ich irgendwann merkte, daß es doch etliche Steigungen gab, zwar nicht zu starke, aber ich kann lange Steigungen nicht ausstehen. Also mußte ich bei Gefälle oder Ebene etwas mehr Gas geben.

Die ersten 10 km passierte ich bei 54 Minuten, was eindeutig zu schnell war - das Tempo kann ich doch nicht halten. Zwar versuchte ich das, aber es gelang mir bei den immer wieder vorkommenden Steigungen eben nicht. Zwischendrin bekam ich Besuch von meinem ganz persönlichen Hammermann, dem Vorhofflimmern: rasender Puls, Kribbeln in Händen und Füßen, ein metallisches Gefühl beim Einatmen und Beine wie Blei, das Gefühl, als würde man in Honig laufen. Im Bewußtsein, daß ich da Warnsignale übertönte, ging ich diesmal nicht, sondern versuchte weiterzulaufen, was einigermaßen gelang - im Schneckentempo. An jeder Verpflegungsstation trank ich etwas Wasser und kippte mir einiges über den Kopf.

Trotzdem schaffte ich irgendwann auf einer kleinen Anhöhe Kilometer 20, wo ein freundlicher Helfer mir bedeutete, von hier an gehe es nur noch bergab, und ich sei schon da. Pustekuchen! Den Trick kannte ich. Zwar ging es wirklich bergab, aber an der letzten Einbiegung nur noch nach oben. Hier machten alle Läufer, die schon fertig waren, jedem Ankommenden Mut, sie feuerten mich an: gib alles! Geht nicht, dachte ich, ich hab schon alles gegeben, mehr hab ich nicht.

Am Ende der Rampe anekommen, wurde mein Name über die Lautsprecheranlage durchgesagt ("Josef" - also ich bitte euch!), und ich schaute wohl etwas verdutzt, weil mir eine Helferin noch zeigte, wo das Ziel sei - eine halbe Bahnrunde weiter. Ich war völlig erschöpft, aber irgendwie schaffte ich sogar eine minimale Temposteigerung und erreichte das Ziel bei 2:12:01 Stunden.

Ich bin ganz glücklich: es war beinahe eine Punktlandung, und ich bin nicht umgefallen. Was mir aber schon auffiel: es war insgesamt ein schneller Lauf. Mit meinem Ergebnis bin ich auf Platz 174 von 186 Läufern, vorletzter meiner Altersgruppe - und mit meiner Mainzer Zeit wäre ich mit Abstand Letzter geworden!

Samstag, 7. Juli 2007

Niddalauf, wieder mit Petra

Heute war es ein wunderschöner Tag zum Laufen: keine einzige Wolke am Himmel, strahlende Sonne, und ein frischer Wind. Petra holte mich ab und brachte ihren Hund mit, damit meine Tochter mit ihm spazieren gehen konnte - sie muß sich daran gewöhnen, in drei Wochen haben wir dann unseren eigenen :)

Petra gab das Tempo vor, da sie wegen eines Fahrradsturzes zwei Wochen Pause machen mußte. Wir liefen recht locker und konnten uns sehr nett unterhalten. Es waren ein paar Jogger und Radfahrer unterwegs, aber ansonsten doch relativ leer. Wir liefen 9,92 km in 1:06 Stunden, wobei ich mir am Ende einen schönen Sprint über 400 Meter erlaubte. Machte Spaß, aber ganz am Ende der Sprintstrecke wurde das zuviel; ich bekam fast keine Luft, mir wurde schwindlig, und ein, zwei Sekunden lang dachte ich, ich müßte umkippen. Leistungsgrenze, da bist du!

Morgen ist der Kerbelauf in Oberursel. Ich werde auf jeden Fall mitlaufen, Petra vielleicht, und mein Kollege Markus ist sich auch unschlüssig. Wenn er läuft, dann wird er lieber den Halbmarathon mitlaufen, weil er sich für Oktober auch einen Marathon vorgenommen hat. Mal sehen, vielleicht lasse ich mich mitreißen, ansonsten nur die 10 Kilometer.

Donnerstag, 5. Juli 2007

Und wieder Matsch und Regen in Köppern

Zur heutigen Mittagspause wartete ich etwas erfolgreicher den Zeitpunkt ab, an dem ich ohne viel Regen laufen konnte. Es nutzte nicht viel, ich wurde trotzdem naß: mittendrin fing es wieder an zu schütten. Mittlerweile bin ich ganz gut im Waten durch Wasser uund Matsch, also machte mir das nichts aus.

Ich hatte wieder keine Pulsuhr mit, hatte mir aber vorgestellt, an welchen Stellen ich ein bißchen Zeit gutmachen konnte. Nicht überall war das möglich, weil der Schlamm doch manchmal zu hoch stand, aber alles in allem klappte die Übung ganz gut: ich kam nach 45:40 Minuten an, aber heute fühlte ich mich nicht so ausgelaugt.

Mittwoch, 4. Juli 2007

Matschlauf, Pulsuhr ade

Gestern bin ich in der Mittagspause wieder durch den Matsch gelaufen. Dabei hatte der Tag sehr schön angefangen, relativ warm, sonnig, aber leicht windig. Gegen Mittag kam eine schwarze Wolkenfront auf, und es regnete in Strömen. Ich versuchte, einen geeigneten Zeitpunkt abzupassen (ich war flexibel, da meine Kollegen beide nicht konnten), und lief dann los.

Die neu eingesetzte Batterie im Sendergurt bewirkte, daß ich wieder verläßliche Pulswerte bekam. Ich lief bei relativ konstanten 145 Schlägen die Strecke und war nach 45:38 Minuten wieder zurück. Zwischendrin mußte ich Pfützen überspringen und bin einmal böse ausgerutscht, was aber zum Glück ohne Folgen blieb. Diesmal lief es gut, ich fühlte mich leicht und kräftig und hatte am Ende das Gefühl, was ordentlich geschafft zu haben, ohne mich übermäßig angestrengt zu haben.

Die Freude wurde durch einen bedauerlichen Unfall getrübt: beim Ausziehen meiner Uhr glitt sie mir aus der Hand und fiel auf dem Kachelboden im Duschraum. Die Anzeige ist zerstört, man sieht im Hauptfeld nur noch zwei Ziffern, und obendrauf ist die Datumsanzeige :(

Machs gut, Uhr. Warst mir eine treue Begleiterin.
Jetzt muß ich mich nach einer neuen umsehen...

Ansonsten waren die Pulswerte mal wieder völlig verkehrt. Bis zur Mittagspause hatte ich einen Durchschnitt von 42, und wenn ich anrechne, daß zwischendrin ein paar Phasen mit Vorhofflimmern um die 240 waren, ist das verdammt wenig. So ging es mir auch: ich hatte ständig kalte Hände, kalte Füße und einen fast übermenschlichen Drang, die Augen zu schließen und im Sitzen zu schlafen. Nicht immer gelang es mir, diesem Drang zu widerstehen... :)