Von der Herzoperation Silvester 2005 zum Marathon Oktober 2007

Samstag, 11. August 2007

Langer Lauf von Friedberg über Köppern nach Frankfurt

Heute wollte ich dem inneren Schweinehund eins überbraten, der mir gestern so übel zugesetzt hatte. Geplant war, mit S- und Tuckerbahn nach Köppern zu fahren und von dort zurückzulaufen.

Irgendwie klappte das nicht. Um nach Köppern zu kommen, muß ich in Eschersheim stadteinwärts bis zum Westbahnhof fahren, die S5 nach Friedrichsdorf nehmen und von dort mit der K-Bahn nach Köppern. Als ich aber in die Station kam, fuhr mir gerade die S-Bahn vor der Nase weg. Ich entschloß mich kurzerhand, die S6 nach Friedberg zu nehmen, um von dort mit dem Regionalzug nach Friedrichsdorf zu kommen; ich hoffte, die Verbindung würde nicht allzu schlecht sein.

War sie aber doch. Ich hatte die Wahl zwischen einer Stunde Wartezeit (Zug) oder zwei Stunden (Bus). Samstags fahren die einfach nicht häufiger. Aber das machte mir nichts: war ich nicht hier schon mal gelaufen? Richtig, der Wintersteinlauf. Der hatte damals in Friedberg auf der Ockstädter Straße gestartet, und ich schätzte die Entfernung nach Köppern auf etwa 8 km. Zwar mußte ich mich dafür auf den Rücken des Wintersteins quälen, aber immerhin mußte ich da nicht oben drüber. Und es hatte schon einen eigenen Reiz, die Strecke, die ich im im März mit Ach und Krach geschafft hatte, heute nicht einfach nach Friedberg zurückzulaufen, sondern von da aus weiterlaufen und es bis nach Frankfurt schaffen.

Ich irrte in Friedberg ein bißchen herum, bis ich mich zur Ockstädter Straße durchgefragt hatte (ich kenne mich da nicht aus und hatte auch keinen Stadtplan dabei). Aber schließlich fand ich sie, und es konnte losgehen. Der Anfang war flach und führte mich durch die Felder, dann ging es am Stadtrand von Ockstadt weiter - und da gab es eine nicht passierbare Baustelle. ich mußte drumherum und verirrte mich ein bißchen in den Gassen - nun ja, damals waren überall freundliche Helfer dagewesen, was heute fehlte. Aber ich fand den Weg durch den Ort und kam auf die ansteigende Straße, die mich damals so geschafft hatte. Diesmal ging alles ganz gut, ich mochte zwar die Steigung nicht, aber sie machte mich nicht so fertig. Dann kam die Brücke über die A5, und ab da ging es mehr oder weniger eben im Wald weiter.

Da ich keine Karte hatte, hielt ich mich am Fahrradweg, der nach Köppern führt. Es zog sich ganz schön, und kurz vor Köppern nahm ich eine falsche Abzweigung. Zum Glück traf ich einen anderen Jogger, der mir den Weg erklärte.

In Köppern angekommen, stellte ich fest, daß ich schon 12 km unterwegs war. Mein Knöchel fühlte sich nicht gut an, die Waldwege waren doch etwas zuviel gewesen. Aber ab hier kannte ich den Weg sehr gut, also lief ich weiter. Ich probierte alle mir bekannten Abkürzungen; ich kam durch eine neue Unterführung unter der Autobahn durch, lief nach Burgholzhausen und von dort über die Felder nach Ober-Erlenbach. Hier füllte ich meinen Wasservorrat bei einem Automechaniker auf, und mir tat der Knöchel so weh, daß ich beschloß, den direktesten Weg zu nehmen - die Autostraße nach Nieder-Eschbach. Das war nicht sehr angenehm, aber der Verkehr war doch nicht so stark.

Unterwegs überholte mich eine Gruppe Radfahrer. Nach ein paar Kilometern standen sie alle um ein Fahrrad, das eine Reifenpanne hatte - ich durfte sie überholen. Sie fuhren gerade los, und einer von ihnen fragte mich, wie lang ich denn heute laufen würde, und ob ich ab und zu an der Nidda zu treffen wäre - er hätte mich da schon mal gesehen. Ob das stimmt, weiß ich nicht, aber möglich wärs :)

In Nieder-Eschbach hatte ich gar keine Lust mehr. Da traf es sich gut, daß es an der U-Bahn-Station einen wartenden Zug gab. Ich holte mir eine Karte am Automaten und stieg ein: ich hatte 23,6 km in 2:43 Stunden geschafft!



Der Knöchel hat mir die lange Strecke, vor allem die unebenen Waldwege ziemlich übel genommen. Jetzt ist er geschwollen und tut höllisch weh. Mal sehen, wie schnell er sich erholen wird...

Ansonsten hat der Kreislauf alles wunderbar mitgemacht. Mein Pulsdurchschnitt lag bei 146, zwischendrin hatte ich Phasen mit höheren Pulsen, aber niemals über 165. Von dieser Seite war der Lauf sehr erfolgreich!

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