Von der Herzoperation Silvester 2005 zum Marathon Oktober 2007

Mittwoch, 5. September 2007

Kurzer Besuch vom Hammermann

Heute bin ich, dem neuen Trainingsplan folgend, wieder in Köppern gelaufen. Eigentlich hatte ich keine Lust und auch keine Motivation: ich war gestern ausgegangen, hatte entsprechend schlecht geschlafen, außerdem habe ich Magenprobleme und ständig schlafen mir Hände oder Beine ein. Alles in allem keine guten Startbedingungen, aber man will ja dem Schweinehund auch nichts schenken.

Also bin ich mittags wieder los, wieder ohne Begleitung (und der Schweinehund hatte sich Verstärkung geholt: die Kollegen wollten alle essen gehen, manche zum Chinesen, manche zum Dönerfritzen - aber ich blieb standhaft). Ich habe einen neuen Kollegen, der Interesse ans Mittagslaufen angemeldet hat, mal sehen, wie sich das entwickelt; heute war der in München unterwegs, aber demnächst dann.

Nach anfänglichem Widerwillen war ich wieder im Laufen drin und dachte schon wieder über eine Verbesserung der Streckenbestmarke nach. An der Friedrichsdorfer Straße hatte ich 14:16 Minuten drauf, so wenig wie noch nie, also los. Der Weg war gut passierbar, der Wald war leer, nur hin und wieder ein Spaziergänger oder ein Jogger kreuzten. Ich war guter Dinge, zumal dann auf der ansteigenden Teilstrecke keine Probleme auftraten.

Etwa auf drei Viertel der Strecke dann ein kleines Problem: eine Frau mit zwei Hunden an der Leine, von denen einer sehr wild nach mir zog. Ich erschrak ziemlich, es passierte sonst nichts, aber ich bekam einen deutlichen Adrenalinschub. Dann kurz vor Ende der Strecke merkte ich: es geht nichts mehr. Ich bewegte mich wie in diesen Alpträumen, wo der Held (ich) verfolgt wird, die Monster immer näher kommen und das Weiterkommen wie durch Zauberhand nicht möglich ist. Was war das? Ich habe ja keine Pulsuhr momentan, aber das war mit Sicherheit wieder mein Freund, der Hammermann: mit dem Finger an der Halsschlagader konnte ich den Puls rasen spüren. Ich hörte auf zu laufen und ging.

Dann schaute ich auf die Uhr. 42:38! Und vor mir waren nur noch 20 oder 30 Meter! Die waren doch noch zu schaffen. Ich raffte mich noch auf und sprang über die Linie nach 43:03 Minuten.

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